Erinnerung Bock aufs Derbleckn
2005 fand das erste Gnadenberger Bockbierfest statt. Bruder Ägidius hielt eine „gepfefferte“ Rede.

Berg.„Salve pater patriae, wir saufen in Mons Gratiae. Aufgemerkt, des is kein Gwerch, wir lebm halt gern in Gnadenberg“: Diesen Trinkspruch nahmen sich „Bruder Ägidius“ – in dessen Rolle schlüpfte Diakon Anton Bachl aus der Altgemeinde Sindlbach – und die etwa 100 begeisterten Besucher des ersten Gnadenberger Bockbierfestes im März des Jahres 2005, die in den historischen Gerhart-Saal kamen, zu Herzen. Sie vernichteten so manchen Liter des süffigen dunklen „Tucher-Bajuvators“ vom Fass und des fast schwarzen, mit 18,2 Prozent Stammwürze versehenen malzig aromatischen Kloster-Doppelbocks aus der Benediktinerabtei Scheyern in der Holledau. Nach acht Jahren Bockbierfest war es mit dem Derbleckn 2013 zu Ende.
Dass die Premiere des Bockbierfestes, das acht Jahre ein Höhepunkt im gesellschaftlichen und kulturellen Leben der Großgemeinde Berg und besonders im ehemaligen Klosterdorf „Mons gratiae“ war, bestens gelang, dafür sorgten auch die Kapelle „D’Stonsdorfer“ und die „Herbergsmutter“ des Gasthauses „Zum Kloster“, Marianne Haas, mit ihren bayerischen Schmankerln. Angefangen von der deftigen Brotsuppe, über die „sauren Zipfeln“ bis hin zu diesem Ägidius-Töpfchen, das es ebenso in sich hatte, wie anschließend die gepfefferte Rede des Bruder Ägidius.
Mit seinen treffsicheren Beobachtungen und scharfsinnigen Kommentaren begeisterte er das gemischte Publikum, bestehend aus Einheimischen, „Zuagroasten“ und den grenzüberschreitenden Mittelfranken. Das „Derbleckn“ eröffnete 2005, wie beim weltberühmten Nockherberg-Salvator-Anstich in München, die „Klosterwirtin“ Marianne Haas mit lauten Glockenschlägen.
Verschont wurden seitens des gewichtigen Bruders Ägidius, der sich für seine Auftritte immer die braune Mönchskutte überstreifte, weder die Wirtsleut Michael Haas mit seiner „Äbtissin“ und Gemahlin Marianne, noch der damalige Pfarrer Hans Reicherzer oder Bürgermeister Helmut Himmler, der die Schwarzachtal-Gemeinde Berg 24 Jahre führte.
Ihr „Fett“ bekamen bei den acht Bockbier-Festen stets auch die Parteien und Gruppierungen in der Berger „Machtzentrale“ sowie Vereine und deren Vertreter aus der Altgemeinde Oberölsbach ab. Verschont wurde bei der geselligen und humorvollen Fastenpredigt-Premiere auch nicht der Pressevertreter des „Neimarkter Dochbladl“. (npp)
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