Beratung Die Aktivsenioren sind bereit
Ehrenamtlich beraten Kurt Schimek und seine Kollegen Unternehmer. Gerade in der Corona-Krise müsse rasch reagiert werden.
Neumarkt.Klein- und mittelständische Unternehmen haben aufgrund der Coronakrise vielfach staatliche Hilfe in Anspruch genommen. Anträge auf Soforthilfe in Bayern und Bundesmittel sind gestellt, teilweise sind die Gelder bereits geflossen. Aber im Landkreis Neumarkt gibt es zusätzlich eine ganz individuelle Betreuung speziell für Existenzgründer sowie Jungunternehmer: die Aktivsenioren.
Kurt Schimek und seine Kollegen stehen Betrieben hilfreich zur Seite, die Soforthilfe nutzen, auf Kurzarbeit ausweichen und trotz Umsatzausfall die Krise überstehen und diese auch aus Eigenkapital kompensieren – und das ehrenamtlich.
Hilfestellung bei Anträgen
Einer Vielzahl bereits beratenen Mandanten hätten sie bereits wertvolle Hinweise gegeben, sagt Schimek, der seit elf Jahren sich im Rahmen der Aktivsenioren engagiert. Beispielsweise hätten sie geholfen, Anträge für die Soforthilfe über die Regierung der Oberpfalz oder weitere Anträge aus Bundesmitteln für die Existenzerhaltung zu stellen. Eine Existenzgründerin habe etwa vorerst die Miete kürzen und nach Geschäftsaufnahme die Restzahlungen leisten können. Aufgrund ihrer Erfahrungen können die Aktivsenioren außerdem Hinweise, Merkblätter und Links an ihre Mandanten weitergegeben. Mit der Soforthilfe konnten möglicherweise die erste Notsituation, Zahlungsbereitschaft und Liquidität gelöst werden, sagt Schimek. „,Aber wie soll oder wird es weitergehen?‘, fragen sich die Unternehmer oft.
Was können Unternehmer während des Betriebsstillstandes tun? Wie geht es nach der Corona-Krise für die Betriebe weiter? Die Produktion der Zulieferindustrie müsse erst in Schwung kommen, Kunden müssen akquiriert werden, Material muss beschafft werden, woher kommen die Umsätze und Kunden? Unternehmer müssten darauf achten, ihre Bilanz zeitnah zu erstellen, spätestens im zweiten Quartal.
Die Aktivsenioren
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Zielgruppe:
Beraten werden vor allem Existenzgründer sowie Jungunternehmer.
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Termin:
An jedem ersten Donnerstag eines Monats wird im Landratsamt eine Sprechstunde angeboten – derzeit eher per Telefon-
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Kontakt:
Einen unverbindlichen Termin können Interessenten ausmachen über das Landratsamt, Tel. (09181) 470212 oder www.aktivsenioren.de.
Weitere Hilfen könnten derzeit sein, bei der Bank zu beantragen, die Raten zu reduzieren und/oder die Tilgung von Krediten auszusetzen. Dasselbe gelte für Leasinggesellschaften. „Eine weitere Möglichkeit ist, befristet die Beiträge bei Versicherungen auszusetzen, während der Versicherungsschutz aufrechterhalten bleibt“, zählt der Unternehmensberater auf. Es bestehe eine große Chance, dass der Vermieter oder Verpächter diesem Antrag zustimme, da eine Kündigung immer Mietausfall und Leerstand mit sich bringe. Weitere Möglichkeiten für eine finanzielle Entlastung in finanziell engen Zeiten seien Stundungen von Steuern und Beiträgen ohne Stundungsgebühren oder die Herabsetzung von Steuervorauszahlungen.
Über Grenzen hinaus denken
„Der langfristige Erfolg von Unternehmen baut im Wesentlichen auf zwei Grundvoraussetzungen auf: einmal auf der Bereitschaft des Managements, über die Grenzen des Geschäfts hinaus zu denken, und zweitens auf seiner Fähigkeit, auf allen Ebenen eindeutige Strategien zu entwickeln“, sagt Schimek.
Die Aktivsenioren böten dazu eine Geschäftsmodell-Analyse an, die Kundenbeziehungen, Einnahmequellen, Vertriebskanäle und Kostenstruktur abfragt. Die eigene Situation sollte detailliert überdacht werden.
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