klassik Es war künstlerische Perfektion

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Berching.Es steigerte sich wechselseitig ein Ausnahmeprogramm und künstlerische Perfektion: beim Melodramenabend in der Reihe „Klassik im Kloster“ am letzten Sonntag in Plankstetten. Die vor allem in Funk und Fernsehen bekannte Schauspielerin Katja Schild war eingesprungen für Dominik Wilgenbus, der wegen coronabedingter Änderung an anderer Stelle benötigt wurde.

Der vielseitige und zuletzt mit dem Beethoven-Preis in Wien ausgezeichnete Pianist Aris Blettenberg ergänzte den Vortrag perfekt als Partner am Flügel. Die Künstler erlaubten sich eingangs Witz, Wesen und Geschichte dieser Gattung, bei der ähnlich wie bei dem späteren Film zur Musik dramatische Balladen und Erzählungen rezitiert werden. Dann aber folgten hochdramatische, dunkel-düstere Balladen von Schelley, Lenau, Hebbel und Bürger zur Musik von Schumann und Liszt: die erzählen von Flucht, die ins Verderben führt; von einer Begegnung, die Ross und Reiter in den Tod treibt; vom Meuchelmord an einem Kind, eine Szene, über die alleine die Vögel etwas wissen; und von Lenore, die vergebens auf die Rückkehr ihres Geliebten aus dem Krieg wartet und von und mit ihm in nächtlich-schaurigem Ritt in den Tod gehen muss. Im Mittelpunkt des zweiten Teils stand Poulencs Geschichte „Vom kleinen Elefanten Babar“, zwar eine Kindererzählung, doch wie die vorangegangen Stücke nicht ohne Anklänge an Problemen und Fragestellungen der Gegenwart.

Wie der Pianist die vielfältigen, wechselnden Stimmungen aufgriff, war außergewöhnlich und spannungsgeladen. Die Darstellerin vergegenwärtigte nicht nur die verschiedenen Sprecher, sondern vor allem jede Nuance des Flehens, Bittens, Hoffens, der unbeirrt kalten Strenge und Herzlosigkeit der Figuren in Stimme, Gestik und Körpersprache. Sie selbst war gleichsam durchzittert von den Charakteren, die sie verkörperte, ließ Szenen entstehen, deren Bann sich kein Zuhörer entziehen konnte.