Quiz Goldenes Buch: Wer hat unterschrieben?
So mancher Promi hat sich in die inzwischen zwei Goldenen Bücher der Stadt Neumarkt eingetragen. Erkennen Sie die Signaturen?

Neumarkt.Die Landessieger des Sanitätswettbewerbs 1963 haben sich ebenso eingetragen wie die Mitglieder einer Eis-Revue, die in den 1960er Jahren in Neumarkt auftrat: In den Goldenen Büchern der Stadt Neumarkt finden sich inzwischen hunderte Unterschriften. Auch solche von Prominenten – und das nicht zu knapp.
Seit 1950, als die Stadt erstmals ein Goldenes Buch anschaffte, sind eine Menge Unterschriften zusammengekommen. Inzwischen ist auch das zweite Buch beinahe voll, so dass ein drittes bestellt werden muss. Die Kosten für ein solches Meisterwerk der Buchbinderkunst kostet im Übrigen an die 1000 Euro.

Wer in das Goldene Buch sich einschreiben darf, ist nicht offiziell geregelt. „Das ist eine Einzelfallentscheidung“, sagt Thomas Thumann, Leiter des Hauptamtes bei der Stadt und als solcher der Hüter der beiden Goldenen Bücher.
Die MZ hat in den beiden dicken Büchern mit ihren mehreren Hunderten von Seiten geblättert, auf der Suche nach prominenten Unterschriften – und ist fündig geworden. Nicht immer ist es gleich zu erkennen, wer da unterschrieben hat. Mit unserem folgenden Quiz können Sie selbst die Probe aufs Exempel machen:
Alles richtig gelöst? Hier gibt es zudem die Erklärung, warum wer wann in Neumarkt war, um sich ins Goldene Buch einzutragen.

Helmut Kohl schwebte 1994 für zwei Stunden ein
Kaum zu entziffern ist die Unterschrift von Helmut Kohl, der diese am 13. Juli 1994 in das Goldene Buch der Stadt Neumarkt setzte. Damit war er der erste amtierende Kanzler überhaupt, der sich darin verewigte. Kohl war für einen Wahlkampfauftritt zwei Stunden lang im „schwarzen“ Neumarkt, wie das Tagblatt damals titelte. 8000 Zuschauer erwarteten den Kanzler der Einheit damals in der Großen Jurahalle. Behauptete zumindest der damalige CSU-Generalsekretär Erwin Huber.

Angela Merkel verließ die Stadt mit vielen Geschenken
Nach Helmut Kohls Unterschrift findet sich eine weitere eines Kanzlers im Goldenen Buch. Angela Merkel kam 2009 bei ihrem Besuch von Bionorica nicht umhin, sich ebenso in das dicke Buch einzutragen. Und auch sie flog mit dem Hubschrauber ein, der aber auf dem ASV-Sportplatz landete. Von dort ging es zur Firma, wo die Kanzlerin einen Rundgang unternahm, vor allem aber reichlich beschenkt wurde. Von Firmenchef Professor Michael Popp erhielt sie eine Sechs-Liter-Flasche seines selbst angebauten Weines und ein Buch über Bionik. OB Thomas Thumann überreichte ihr einen Bronzeguss einer Lothar Fischer-Skulptur mit dem Titel „Hoher Kopf“.

Als der Kardinal noch nichts vom Papstsein wusste
Der Papst weilte einst im Pfarrheim an der Saarlandstraße. Nun gut, damals wusste Joseph Ratzinger noch nicht, dass er einmal Papst werden würde. Als Erzbischof von Freising und München sowie Vorsitzender der Bischofskonferenz war er am 5. September 1981 nach Neumarkt gekommen, um das Katholische Kreisbildungswerk zu besuchen. Ins Goldene Buch durfte er sich auch noch eintragen, wobei ihm der heutige Bundestagsabgeordnete und damalige Stadtrechtsdirektor Alois Karl (mit Schnauzer) über die Schulter schaute.

Als der Ministerpräsident durch die Altstadt schritt
„Strauß begab sich zu Fuß vom Hofplan über die Klostergasse bis zum Rathaus und wurde auf seinem Weg mit viel Beifall bedacht“, berichtete unsere Zeitung vom Besuch des damaligen Ministerpräsidenten Franz Josef Strauß, der Neumarkt am 30. Juni 1982 offenbar in den Ausnahmezustand versetzte. Derart euphorisiert klatschte der vollständig angetretene Stadtrat sogar Beifall, als sich die Polit-Größe ins Goldene Buch eintrug.

Als der Sprintstar noch nicht gestanden hatte
Damals lächelte er noch, später sollte er vor einem großen Fernsehpublikum in Tränen aufgelöst seinen Betrug gestehen: Erik Zabel stand am 26. Mai 2002 ganz oben auf dem Podest, da er in Neumarkt die Schlussetappe der Bayern-Rundfahrt gewonnen hatte. Der damalige OB Alois Karl ging danach auf Autogramm-Jagd mit dem Goldenen Buch und ließ zahlreiche damalige Radstars sich darin verewigen. Sie waren Stars einer Zeit im Radsport, die schwer Doping verseucht war. 2007 gestand Zabel gedopt zu haben – aber nur einmal. 2013 erweiterte er sein Geständnis: von 1996 bis 2003 habe er verbotene Mittel genommen.

Großer Aufmarsch für Killer-Kalle
Fast hätte man meinen können, ein hoher Staatsgast hätte am 29. November 2015 den Weg nach Neumarkt gefunden. Oberbürgermeister und Landrat waren zur Stelle, um sich mit dem Gast gemeinsam ablichten zu lassen. Letztlich war es aber nur der Chef eines Fußballvereins. Gut, der Verein heißt FC Bayern München und Karl-Heinz Rummenigge ist auch nicht irgendwer, sondern einst einer der besten Stürmer der Welt und jetzt einer der mächtigsten Sportmanager, der sich aber nicht zu schade war, den Fanclub aus Woffenbach zu besuchen.
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