Radwege Lob und Kritik beim Radverkehr in Neumarkt

Neumarkt.Es tut sich was beim Radverkehr in Neumarkt, zu diesem Urteil kommen auch kritische Beobachter der Stadtverwaltung. Allerdings wünscht sich so mancher noch etwas mehr Rückenwind.
„Das Thema nimmt Fahrt auf, aber wir können noch an Geschwindigkeit zulegen“, war beispielsweise Verkehrsreferent und Grünen-Stadtrat Olaf Böttcher am Montag in der Sitzung des Bausenats der Meinung.
Anlass für sein kritisches Lob war der Jahresbericht Radverkehr, den Felix Mühlbauer von der Stadtverwaltung vorstellte. Dieser kümmert sich seit 2020 im Rathaus um den Radverkehr und wie dieser sich weiterentwickeln kann. Maßnahmen dazu hat die Stadt in jüngster Zeit einige ergriffen – auch um die Mitgliedschaft in der Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundlicher Kommunen (AGFK) zu sichern.
Radverkehr: Anteil am Gesamtverkehr soll steigen
Dazu gehörte auch eine Haushaltsbefragung zum Mobilitätsverhalten der Neumarkter, die laut Mühlbauer fast abgeschlossen sei. Der öffentliche Teil, an dem jeder teilnehmen kann, läuft noch. Weitere Infos unter www.neumarkt.de/umfrage-mobil2022. Auch Schüler wurden befragt, um mehr über die gewählten Fahrwege zu erfahren, was in ein größeres Verkehrskonzept einfließen soll. Im Herbst soll es einen Beschluss des Stadtrates geben, der das Ziel formuliert, den Anteil des Radverkehr am Gesamtverkehr in Neumarkt um fünf Prozent zu erhöhen.
Mühlbauer berichtete weiter von Markierungsarbeiten und kleineren Anpassungen an Radwegen, dem Lastenrad-Testtag, der Bike + Ride-Offensive (wir berichteten) und den Planungen für einen Radweg nach Höhenberg (wir berichteten ebenfalls). Außerdem gab es Aktionen, um auf Geisterradler aufmerksam zu machen und in der Bahnhofstraße Autofahrer dafür zu sensibilisieren, beim Türöffnen den Schulterblick nicht zu vergessen.
Böttcher: „Wir müssen an die Infrastruktur ran“
Böttcher begrüßte dies alles, betonte aber, dass derartige Aktionen oder Markierungsarbeiten allein nicht reichten, um mehr Menschen aufs Rad zu bringen. „Wir müssen an die Infrastruktur ran.“
Böttcher hakte auch bei den Servicestationen nach. Einer dieser blauen Kästen, die eine Pumpe und Werkzeug beinhalten, wurde an der Mistelbacher Allee aufgestellt. Dort ist er allerdings immer wieder Opfer von Vandalismus, wie Mühlbauer erklärte. Zwei weitere dieser Stationen sind noch im Bauhof vorhaben. Sie sollen am Bahnhof nach den Maßnahmen der Bike + Ride-Offensive und in der Innenstadt nach deren künftiger Sanierung aufgestellt werden, wie Stadtsprecher Franz Janka erklärte.
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