Innenstadt Plädoyer für Grün am Wunder-Parkplatz
Der Verein „Freundeskreis Stadtpark Neumarkt“ stellt einen Entwurf vor und fordert den Verzicht auf zusätzliche Versiegelung.

Neumarkt.Zum Jahresbeginn hat der neu gegründete Verein „Freundeskreis Stadtpark Neumarkt“ den Oberbürgermeister und alle Stadträtinnen und Stadträte angeschrieben und sie um eine konstruktive Zusammenarbeit beim Thema Stadtpark gebeten.
Da nun für den 10. Februar eine Stadtratssitzung einberufen wurde, in der über das weitere Vorgehen zur Umgestaltung des Wunder-Parkplatzes beraten und entschieden werden soll, möchte der Freundeskreis der Öffentlichkeit einen Entwurf vorstellen, den der Verein erstellt hat, heißt es in einer Pressemitteilung.
Zusätzliche Pflasterflächen sollen vermieden werden
Der Plan sei das Ergebnis vieler Gespräche und beziehe die zahlreichen Wünsche nach einer ökologischen Ausrichtung und den Verzicht auf zusätzliche Versiegelung durch Steaufin-, Pflaster- oder Asphaltflächen ein. „Somit entspricht unser Vorschlag wohl vollständig dem neuen Förderprogramm zur ,Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel‘“ heißt es in der von den Vorsitzenden Karin Preissler und Michael Haslbeck unterzeichneten Mitteilung.
Weitere Vorschläge
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Wegesanierung:
Vorrangig sollten im Park zunächst die Wege saniert werden, um Unfallgefahren zu vermeiden.
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Skulpturenpfad:
Die Anlage eines Skulpturenpfads wäre wünschenswert, allerdings nur in enger Zusammenarbeit mit dem Museum Lothar Fischer, schlägt der Freundeskreis Stadtpark Neumarkt in seinem Entwurf vor.
Es müsse kein einziger großer Baum gefällt oder verpflanzt werden, wenn eine kurze Strecke des Leitgrabens noch verrohrt bleibt. Als Ausgleich dazu darf der Wasserlauf anschließend etwas „mäandern“, wird verbreitert und sogar „begehbar“. So ein Wasserlauf harmoniere besser mit der vorherigen Gestaltung des Leitgrabens. Die Streuobstwiese und der Naschgarten vermitteln einen direkten Bezug zu Nutzpflanzen und ermöglichen „Stadtkindern“ ein nachhaltiges Naturerlebnis. Hier könnten sich auch Obst- und Gartenbauvereine, Schulen oder Kitas mit der Anlage und Pflege einbringen, z.B. mit „urban gardening“. Sogar mit Imkervereinen wäre eine Zusammenarbeit vorstellbar für einen zukünftigen „Stadtparkhonig“.
Spielplatz aus Naturmaterialien
Der Spielplatz sollte nur mit Naturmaterial realisiert werden. Für die Wege wäre Feinkies ein Belag, der sich nicht so schnell aufheizt wie Asphalt oder Pflaster. Auf einem Foto von Greenpeace werde mit einer Wärmebildkamera deutlich gemacht, wie wichtig Grünpflanzen und -flächen für das innerstädtische Klima sind. Deshalb sollte auf dem ehemaligen Parkplatz so viel Grün wie möglich entstehen, natürlich in vielen verschiedenen Varianten.
Die Kosten für seinen Vorschlag, so der „Freundeskreis Stadtpark“, dürften sich weit unter denen der bisherigen Planung bewegen, „allerdings haben wir hierzu keine Berechnungen erstellen lassen. Dies ist natürlich Aufgabe eines Planungsbüros, hier möchten wir uns keine Kompetenzen anmaßen“. Neben der Neugestaltung des Parkplatzes bittet der Freundeskreis auch darum, im bestehenden Stadtpark auf die große Treppe, auf einen festen Ausschank und die Toilettenanlage auf der Schanze zu verzichten. Die Treppe würde zwangsläufig zur Aufheizung des Klimas beitragen, Ausschank und Toiletten sollten in Kooperation mit der bestehenden Gastronomie geregelt werden, z.B. durch entsprechende Anbauten.
„Es würde uns als Vorsitzende unseres Vereins und mit uns sicher auch die fast 12 000 Neumarkterinnen und Neumarkter, die für eine ökologische Umgestaltung des Stadtparks und für den Erhalt der Bäume gestimmt haben, sehr freuen, wenn unsere Planungsskizze als Grundlage für die Umgestaltung des Parkplatzes weiterverfolgt wird und unsere zusätzlichen Anregungen ernst genommen werden.“
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