Ringen in Oberölsbach SCO-Legende Matthias Geitner: Nach 358 Kämpfen ist Schluss

Unterölsbach.Eine Ära ging jüngst am Barstenweg unter großem Applaus des Publikums zu Ende: Mit Matthias Geitner trat beim letzten Heimkampf der Ringer des SC Oberölsbach eines der Gesichter der Abteilung von der Matte ab. Doch die nächste Geitner-Generation steht schon bereit.
Dem 43-jährigen Unterölsbacher war das Ringen quasi schon mit in die Wiege gelegt worden. Vater Josef Geitner gründete 1981 gemeinsam mit dem „Ölsbacher Ringervater“ Klemens Kratzer, der vor kurzem sein 90. Lebensjahr vollendete, die in ganz Bayern bekannte SCO-Ringerabteilung.
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„Ich war noch gar nicht geboren, da hat mich mein Vater schon als Mitglied beim SCO angemeldet“, sagte Matthias Geitner mit einem Schmunzeln im Gesicht im Gespräch mit unserer Zeitung. Der Weg war also vorgezeichnet und so ging es für den damals noch kleinen Matthias mit fünf Jahren auf die Ringermatte. Bereits in jungen Jahren erkämpfte er sich viele Siege mit der erfolgreichen Schülermannschaft.
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Das setzte sich auch im Erwachsenen-Bereich fort, wo Matthias Geitner zahlreiche Einsätze mit der ersten Ringer Mannschaft in Landesliga-, Bayernliga- und Oberliga absolvierte. Zum Ende seiner aktiven Laufbahn kämpfte er in der zweiten Mannschaft.
Matthias Geitner liebte den Stil römisch-griechisch
Gerne erinnert sich der sympathische Sportmann, der den griechisch-römischen Stil bei seinen Mattenkämpfen immer bevorzugte, an die atmosphärischen Derbys mit den Ringern des ASV Neumarkt, sei es in der Sporthalle des legendären Turnerheims oder in der heimischen SCO-Halle am Barstenweg.
Nicht nur auf der Matte war Matthias Geitner aktiv, der bei bayerischen Einzel-Meisterschaften einige Male auf dem obersten Treppchen stand, sondern auch als Betreuer und Fahrer zu den Ringkämpfen brachte sich Geitner bei seinem Verein ein.
Nach 38 Jahren als Ringer zog Geitner beim letzten Heimkampf der zweiten Herren-Mannschaft, mit der er sich in der vor wenigen Tagen zu Ende gegangenen Saison 2022 die Vizemeisterschaft in der Gruppen-Oberliga Nord holte, seine Ringer-Stiefel aus. Allerdings hängte er sie nicht an den sprichwörtlichen Nagel, sondern gab sie symbolisch weiter an die nächste Geitner-Generation beim SCO. Seine beiden Söhne Lukas (15 Jahre) und Jakob (13 Jahre) treten bereits in die sportlichen Fußstapfen ihres Vaters, Onkels und Opas . Sie ringen für den SCO in der zweiten Mannschaft bzw. im Nachwuchs-Team.
Matthias Geitner hätte aufgrund seines großen Talents höherklassig ringen können, aber er blieb dem SC Oberölsbach immer treu. So kam er auf insgesamt 358 Einsätze im SCO-Ringertrikot. „Dieser Rekord wird Dir für immer bleiben“, sagte Physiotherapeut Hans Maier bei der Verabschiedung in der voll besetzten Halle am Barstenweg.
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