Soziales Unterstützung für Eltern mit Handicap
Die Rummelsberger Diakonie bietet in Neumarkt 2021 ein Ambulant unterstütztes Wohnen für Menschen mit Behinderung an.

Neumarkt.Vater, Mutter, Kind, so stellen sich viele eine Familie vor. Und wie sieht es aus, wenn Vater oder Mutter eine Behinderung haben? Behinderte Eltern sind in Deutschland ein Tabuthema. Um diesen Familien die Chance zu geben, zusammen zu bleiben, startet die Rummelsberger Diakonie in Neumarkt Anfang 2021 ein neues Projekt, wie sie in einer Pressemitteilung ankündigt.
Im Ambulant unterstützten Wohnen (AuW) der Rummelsberger Offenen Angebote werden Menschen mit Behinderung begleitet, die selbstständig wohnen und leben möchten. Ein Schwerpunkt wird nun auf die Begleitung von Schwangeren und Eltern mit Behinderung gelegt. Das Ziel: „Eine Familie sollen alle haben dürfen“, sagt Ingrid Schön, Regionalleiterin der Rummelsberger Behindertenhilfe.
Hilfe für den Alltag
Die Frauen und Männer erhalten Unterstützung im Alltag. Mitarbeitende der Rummelsberger Diakonie helfen bei Behördengängen, beim Umgang mit Geld, der Haushaltsplanung und bei der Freizeitgestaltung. Aufgrund der immer wieder eingehenden Anfragen bietet die Rummelsberger Diakonie in Neumarkt und Umgebung erstmals diesen Schwerpunkt an.
„Unser Angebot richtet sich besonders an Schwangere und Eltern, die mit ihren Kindern als Familie leben wollen“, sagt Claudia Bartels, Leiterin der Rummelsberger Offenen Angebote. Das Projekt wird von der Aktion Mensch gefördert. Aktuell steht der soziale Träger noch ganz Anfang. Gesucht wird eine Projektleitung mit Sozialpädagogikstudium, die den neuen Dienst in Neumarkt aufbaut.
Die Rummelsberger Diakonie
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Leitmotiv:
Die „Sieben Werke der Barmherzigkeit“ verstehen wir Rummelsberger seit über 100 Jahren als Grundlage unseren Handelns. Deshalb sind die Werke in der Philippuskirche, als unserem geistlichen Zentrum auf der Altarwand abgebildet.
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Angebote
: Die Mitarbeitenden der Rummelsberger Behindertenhilfe unterstützen Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit Behinderungen, damit diese nach der UN-Behindertenrechtskonvention ein selbstbestimmtes Leben führen können.
„Aufgabe ist es, Klientinnen für das AuW zu finden und Mitarbeiterinnen für die Begleitung einzustellen“, informiert Claudia Bartels. Außerdem werden noch barrierefreie Räume gesucht, in denen die Klientinnen beraten werden können. „Wir brauchen allerdings keinen eigenen Beratungsraum“, sagt Bartels von der Rummelsberger Diakonie.
Projektleitung soll Kontakte knüpfen
Besser wäre es, wenn die Mitarbeitenden nach Bedarf etwa bei den Kirchengemeinden oder bei der Stadt einen Raum nutzen könnten. Denn Kontakte knüpfen zu anderen Neumarkter Sozialunternehmen, den Kirchengemeinden und politischen Gremien, sei eine weitere wichtige Aufgabe der neuen Projektleitung. „Wir müssen Lobbyarbeit vor Ort machen, damit unser Familienbild bald auch Eltern mit Behinderung einschließt“, appelliert Regionalleiterin Schön.
Acht Eltern mit minderjährigen Kindern werden zurzeit von den Mitarbeitenden des Ambulant unterstützten Wohnens in der Metropolregion Nürnberg unterstützt, einige Kinder leben in Pflegefamilien. „Wir begleiten die Familien und haben dabei das Kindeswohl im Blick“, erklärt Schön. „Mit der Erfahrung, die wir gesammelt haben, wollen wir Familien helfen zusammenzubleiben“, sagt Schön.
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