Jahresrückblick Zeit für den Neumarkter Sport ist immer
Im Jahr 2018 feierten Neumarkts Sportler Aufstiege, erlebten Abstiege und fochten Konflikte aus – ein Rückblick.

Neumarkt.Zeit ist immer. Auch wenn sie mitunter gnadenlos drängt, gerade wenn mal wieder ein abendliches Fußballspiel des SV Seligenporten oder des ASV Neumarkt in einen aktuellen Artikel gepackt werden will. Zeit ist einfach da und vergeht doch stets. Manchmal flugs, manchmal zäh.
In glücklichen Momenten hat man von ihr genügend, ein anderes Mal sitzt sie einem wiederum böse im Nacken – siehe Fußballspiele am Abend. Heutzutage ist gemeinhin von einer hektischen, unruhigen Zeit die Rede, in der wir durch den herausfordernden Alltag hetzen. Umso wichtiger, einmal im Jahr inne zu halten, sich den Moment zu nehmen, um zurückzublicken und sich die Tragödien und Komödien des Jahres 2018 noch einmal vor Augen zu führen.
Der Sport eignet sich dazu ganz prima, da macht Neumarkt keine Ausnahme. Sport ist ein Spiegel unseres gesellschaftlichen Lebens, auf dessen Bühne all unsere Emotionen in einem zeitlich begrenzten Rahmen ihren Ausdruck finden. Sport ist Liebe, Wut, Ekstase, Trauer, Leidenschaft, Schmerz, Drama. Er bringt Helden hervor, tragische ebenso wie umjubelte.
Mit glühendem Herzen
Der Sport ist nichts ohne jene Menschen, die ihn durch ihre Hingabe, ihre Begeisterung und Opferbereitschaft mit Leben füllen, die sich und ihre Körper zu Höchstleistungen antreiben.
Deshalb werde ich immer größten Respekt vor all jenen wahrhaften Sportlern haben, die ihrer Passion mit glühendem Herzen nachgehen. Auch wenn sie dafür ihre Freizeit opfern. Auch wenn sie dafür keinen Cent sehen. Auch wenn sie dafür kaum von der Öffentlichkeit wahrgenommen werden.
Diesen Menschen zu begegnen, ihre Geschichten zu erfahren und aufschreiben zu dürfen, das ist ein Privileg. Und im Landkreis Neumarkt gibt es glücklicherweise viele besondere Sportsmänner und -frauen, was meine Arbeit umso angenehmer macht – zugleich aber auch schwierig, weil niemals genug Platz und Zeit vorhanden sein wird, allen gerecht zu werden.
Es gibt gute und schlechte Zeiten im Leben – da macht der Sport keine Ausnahme. Für die Kegler des ASV Neumarkt war das Jahr 2018 vor allem deshalb ganz wunderbar, weil der Mannschaft erstmals der Sprung in die 1. Bundesliga glückte.
Die jugendlichen Gewichtheber(innen) des ASV Neumarkt sorgten gar für den größten Erfolg in der Geschichte der Abteilung, als sie bei der Internationalen Deutschen Jugend-Meisterschaft sensationell gewannen. Derweil überragten Neumarkts Fibalon Baskets (Basketball) die Konkurrenz um Längen und stiegen ohne jeglichen Verlustpunkt in die Regionalliga auf.
Auch die Neumarkterin Lisa Drath durfte feiern, gewann sie im Islandpferde-Reiten doch nicht nur drei Deutsche Meistertitel, sie ritt mit ihren Pferden gar an die Spitze der Welt in ihrem Sport. Der Velburger Jonas Koller vertrat Deutschland im Marathon bei der Heim-EM in Berlin. Felix Mayerhöfer (Parsberg) wiederholte derweil seinen Vorjahreserfolg über die Marathondistanz in Regensburg. Derweil führte der Dietfurter Christoph Öttl das deutsche Eisstock-Nationalteam als Kapitän zum WM-Titel.
Keinen einzigen Punkt ergattert
Keine schöne Zeit erlebten hingegen die Volleyballer des ASV Neumarkt, die heuer das dritte Jahr in Folge abstiegen. Diesmal ging es besonders bitter ohne jeglichen Punktgewinn hinunter in die Bayernliga.
Dort kicken auch die Fußballer des ASV Neumarkt. Doch meist wenig erfolgreich, weshalb die Mannschaft als Tabellen-16. droht, das Jahresziel „Klassenerhalt“ zu verpassen. Auch abseits des Fußballplatzes herrscht seit Wochen und Monaten Unruhe.
Da war der freiwillige Abgang des langjährigen Erfolgstrainers Dominik Haußner gen Ammerthal. Da war die vorzeitige Entlassung seines Nachfolgers Marco Christ Mitte September. Da war die öffentliche Kritik des langjährigen Hauptsponsors Johann Pröpster an ASV-Teammanager Thomas Schlecht. Da war der Wechsel des langjährigen Kapitäns Armin Bindner ausgerechnet zum Rivalen SV Seligenporten, hervorgerufen durch unüberbrückbare Differenzen des Spielers mit dem Sportdirektor Schlecht.
Auch rund um die Neumarkter Fußball-Stadtmeisterschaft entbrannte 2018 eine heftige Diskussion. Kurzfristige Absagen von Vereinen sowie ein geringes Zuschauerinteresse machten bei den Klubs den Ruf nach einer dringenden Veränderung laut.

Auch im Jahr 2019 werden Neumarkts Sportler wieder für Schlagzeilen in der MZ sorgen. Seien Sie versichert, liebe Leser, meine Kollegen und ich werden 2019 für Sie weiterhin mit Einsatz und Leidenschaft im Neumarkter Sport am Ball, am Puck, auf der Matte, an den Gewichten, im Schwimmbecken oder im Sattel bleiben.
Denn alles hat seine Zeit – und die Zeit für Sport nehmen wir beim Tagblatt uns immer.
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