Triathlon Die härteste Entscheidung: Elena Illeditsch muss auf Lanzarote aufgeben

Neumarkt i.d. OPf., Stadt.Neumarkts Profi-Triathletin Elena Illeditsch ist nach dem Ironman auf Lanzarote um eine Erfahrung reicher. Allerdings um eine für sie sehr bittere. Zum ersten Mal ist sie aus einem Triathlon ausgestiegen, weil sie zu kraftlos war.
Nun machen sie und ihr Trainer Tobias Heining sich auf Ursachensuche und analysieren detailliert die letzten Tage vor dem Wettkampf. Sie versuchen zu erforschen, ob Illeditsch möglicherweise etwas gegessen hat, was ihr Körper so schlecht vertragen hat, dass er es vorzog, ihr die Kraft zu nehmen, um sich zu schützen. Auch ein Infekt lasse sich nicht ausschließen, sagt Illeditsch unserem Medienhaus. Noch am Dienstag habe sie sich körperlich schlapp gefühlt.
Aber auch ganz andere Ursachen werden in Betracht gezogen. Zum Beispiel die Frage, ob sie im Winter womöglich zu viel auf der Rolle trainiert hat und dadurch nicht genügend oft in der Aeroposition auf dem Rad war. Illeditsch erinnert sich daran, dass sie vor Wochen starke Rückenschmerzen hatte, so dass sie kaum aus dem Auto aussteigen konnte. Daher werden nun verschiedene Untersuchungen vorgenommen, ob es vielleicht Probleme mit dem Becken gibt, auch der Osteopath wird einbezogen.
Vorbereitung verlief gut
Aus dem Rennen auszusteigen war „die härteste Entscheidung, die ich im sportlichen Bereich getroffen habe“, bekennt sie. Denn natürlich sei sie nicht nach Lanzarote gereist, um nicht zu finishen. Und dass, obwohl Training und Vorbereitung gut gelaufen seien und sie zuversichtlich war, am Tag X die notwendige Leistung abzurufen, was ja immer mit einem Fragezeichen versehen sei.
Das Schwimmen habe sich noch okay angefühlt, auf dem Rad habe sie nach wenigen Kilometern gemerkt, wie schwerfällig die Beine wurden. „Nach immer weiter sinkenden Wattzahlen, das Gefühl von Kälte und einem langen Kampf gegen mich selbst, bin ich nach 32 Kilometern rechts ran gefahren“, schreibt sie auf ihrem Instagram-Account. Dafür bekommt sie von ihren Followern viel Respekt und auch Trost. „Sich so etwas einzugestehen ist mindestens eine so starke Leistung wie ein Finish“, lautet einer der Kommentare, die ausnahmslos wohlwollend sind.
Mentale Unterstützung durch Bruder
Dieser Zuspruch tut ihrer Sportlerseele sicher gut, ebenso wie die Unterstützung durch ihren Bruder Sebastian, der sie mental aufgefangen habe, wie Illedisch berichtet.
In den nächsten Tagen genießt die Ausdauersportlerin noch den Urlaub in Österreich, fährt Rad nach Lust und Laune, bevor die Vorbereitung für den nächsten Triathlon in Ingolstadt am 20. Mai beginnen.
„Triathlon ist der Sport, den ich liebe, der aber auch brutal sein kann und extrem gegen einen sein kann, körperlich und mental“, beschreibt sie das Erlebte. „Mal schauen, was ich in die noch frische Saison mitnehmen kann“, will sie die Erfahrung aus Lanzarote aber auch positiv für sich nutzen.
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