Messe
Antreten zum „Trockenrudern“

Vom 30. Oktober bis zum 7. November ist das nachgebaute Römerboot auf der Consumenta in Nürnberg zu sehen.

27.10.2021 | Stand 15.09.2023, 23:40 Uhr
Taufe und Jungfernfahrt der „Fridericiana Alexandrina Navis“ −Foto: FAU/Georg Pöhlein

Der Nachbau eines Fluss-Patrouillenbootes aus der Zeit um 100 n. Chr. wurde 2018 anlässlich der 275-Jahrfeier der FAU vom Stapel gelassen. Die F.A.N. („Fridericiana Alexandrina Navis“) kommt direkt von ihrem neuen Heimathafen am Altmühlsee auf die Consumenta. Auf dem Messestand in Halle 1, an dem auch die Stadt Gunzenhausen und der Zweckverband Altmühlsee beteiligt sind, können sich die Besucher über das experimentalarchäologische Forschungsprojekt informieren und sich – unter Corona-Bedingungen – in der Disziplin des „Trockenruderns“ üben. „Wir sehen die Consumenta als wichtige Drehscheibe und Kommunikationsplattform, um mit Menschen ganz unterschiedlicher Interessen in Kontakt zu kommen“, sagt Prof. Dr. Boris Dreyer von der Professur für Alte Geschichte. Der Althistoriker hat das Römerboot-Projekt von Anbeginn interdisziplinär ausgerichtet und auch Menschen außerhalb des Campus für das Bootsbauen, Rudern, Testen und Instandsetzen begeistert. Schulen, Firmen und Vereine können eine Fahrt mit dem Römerboot mieten und sich in die Zeit des obergermanisch-rätischen Limes zurückversetzen lassen. Die „Fridericiana Alexandrina Navis“ ist nach mediterraner Tradition in Nut- und Federtechnik gebaut. Da die Plankenverbindung am fertigen Boot nicht zu sehen ist, wird sie auf der Consumenta an einem Modell veranschaulicht. Für handwerklich Interessierte ist dort zudem eine Hobelbank eingerichtet, eine römische Esse wird dort stehen, Schildbau wird dort präsentiert und die neuen Katapulte der Universität präsentiert. Außerdem besteht die Möglichkeit, das Innere der F.A.N. zu bestaunen. Das 15,7 Meter lange, 2,7 Meter breite und 2,2 Tonnen schwere Boot lässt sich gerade noch ohne Kran slippen und auf einem Anhänger transportieren. Nach seiner Jungfernfahrt auf dem Rhein-Main-Donau-Kanal ging es entlang der Donau bis zur Mündung am Schwarzen Meer. Auch auf dem Dechsendorfer Weiher und dem Altmühlsee hat die F.A.N. schon zahlreiche Seemeilen zurückgelegt. Meist wird gerudert, zusätzlich kann ein Segel gesetzt werden.