Nürnberg
Das „Nürnbärland“ zieht Gäste an

Volksfeste nein, Freizeitparks ja: Die Schausteller haben aus der Not eine Tugend gemacht und sind zur Halbzeit zufrieden.

10.08.2021 | Stand 16.09.2023, 1:04 Uhr
Der Freizeitpark „Nürnbärland“ soll ein Ersatz für entgangene Volksfestfreuden sein. −Foto: BERNY/Sueddeutscher Schausteller-Verba

Endlich dreht sich wieder das Riesenrad über Nürnberg. Weil die Volksfeste am Dutzendteich wegen der Corona-Pandemie reihenweise ins Wasser gefallen sind, haben die Schausteller mit dem „Nürnbärland“ ein neues Konzept aus dem Hut gezaubert. Hintergrund ist die Tatsache, dass Volksfeste wegen Corona untersagt sind, während Freizeitparks möglich sind.

Seit über fünf Wochen läuft der Rummel mit dem bärigen Motto und den vielen Fahrgeschäften, das besonders Familien ansprechen will und auf Bierzelte komplett verzichtet. Auf kulinarische Angebote müssen die Besucher freilich nicht komplett verzichten und müssen nicht durstig oder hungrig das Festgelände wieder verlassen. Zum Auftakt des „Nürnbärlandes“ habe es laut Lorenz Kalb, Chef des Süddeutschen Schausteller-Verbandes, durchaus Probleme mit Besuchern gegeben, die sich nicht an das neue Konzept halten wollten.

Betrieb läuft reibungslos

„Wir haben nach dem Anfangswochenende nachjustiert“, versichert Kalb und betont, dass man mehr Sicherheitskräfte besonders an den Eingängen postiert habe. Seitdem laufe der Betrieb auf dem mobilen Freizeitpark „reibungslos“ und es gebe keine Probleme mit Alkohol, Jugendlichen, und Sicherheit.

Genaue Besucherzahlen wollen die Schausteller zur Halbzeitbilanz aber nicht nennen. Im Vorfeld haben die Macher hinter vorgehaltener Hand durchaus kritisiert, dass gleichzeitig maximal nur 6000 Besucher das „Nürnbärland“ betreten dürfen. Zum Vergleich: Auf dem Volksfest haben sich vor Covid-Zeiten an guten Tagen über 40 000 Besucher getummelt.

Akzeptanz:Dauer: Infos:
Nach den ersten fünf Wochen ziehen die Macher des mobilen Freizeitparks mit dem bärigen Namen „Nürnbärland“ durchaus eine positive Zwischenbilanz. Besucherzahlen wollen sie aber bewusst nicht veröffentlichen.Noch bis 12. September findet das bunte Vergnügen am Dutzendteich immer von Donnerstag bis Sonntag auf dem Nürnberger Volksfestplatz statt.Mehr Informationen gibt es im Netz unter www.volksfest-nuernberg.de/nuernbaerland/

Laut Peter Budig, dem Sprecher des Nürnbärlandes, hätten die Schausteller bewusst keine Besucherzahlen veröffentlichen wollen, um keine Zahlenvergleiche zum Volksfest anzustellen. Vielmehr seien die Schausteller nach dem langen Lockdown überhaupt froh, endlich wieder etwas Geld verdienen zu können. Offensichtlich genießen die Schausteller auch die Tatsache, sich gegenseitig im Kollegenkreis auf dem Festplatz wieder persönlich begegnen zu können.

Zulauf für die Karussells

„Etliche private Freunde waren schon da, es ist das soziale Leben, wie wir es lieben und gewohnt sind, wir sind zurück“, freut sich Robert Förster, der einen Pommes-Stand auf dem „Nürnbärland“ betreibt. Besonders die Fahrgeschäfte und Karussells hätten in den ersten Wochen enormen Zulauf gehabt, berichtet Johannes Braun, der einen Autoskooter im Schatten der Kongresshalle betreibt.

„Sehr zufrieden“ sei Braun mit dem Zuspruch der Besucher unter dem Strich. Besonders an den Samstagen sei das Publikumsinteresse „top“ gewesen, sagt Lorenz Müller vom „Knusperhaus“ und hofft darauf, dass viele Familien in der Ferienzeit noch den Weg auf das Gelände des mobilen Freizeitparks am Dutzendteich finden.