Historie
Der Laufer Torturm wird saniert

Er steht seit mehr als 600 Jahren in der Stadt Nürnberg – nun ist er marode.

27.02.2022 | Stand 15.09.2023, 6:49 Uhr
Ziel der Sanierung des Laufer Torturms ist die Sicherung der Fassade unter möglichem Erhalt des historischen Erscheinungsbilds. −Foto: Christian Hoehn

Die Stadt saniert von Juni 2022 bis Sommer 2023 Fassade und Dach des Laufer Torturms. Die Gesamtkosten belaufen sich auf etwa 1,7 Millionen Euro. Der Turm ist einer der vier markanten runden Haupttürme der ehemaligen Stadtbefestigung, die zu den umfangreichsten städtischen Verteidigungsanlagen Europas zählt.

Die Sanierung des Turms wird von der „Deutschen Stiftung Denkmalschutz“ unterstützt. Die Stadt hat mit dem Fördergeber eine Spendenkampagne ins Leben gerufen, um die Sanierung der Stadtmauer und des Laufer Torturms zu unterstützen – mehr als 100 000 Euro kamen bereits zusammen, es werden aber auch weiterhin Spenden benötigt, so die Stadt.

Der Turm, bezeichnet als „Turm schwarzes M“, wurde um 1377 erbaut und steht unter Denkmalschutz. 1552 wurde er im Zweiten Markgrafenkrieg stark beschädigt und 1556 vom Stadtbaumeister Jörg Unger den Anforderungen damaliger Wehrtechnik entsprechend zu seiner heutigen runden Gestalt umgebaut. Im Zweiten Weltkrieg wurde der Turm zu Zivilschutzzwecken ausgebaut. Insbesondere Belastungen wie steigender Verkehr, Leitungsverlegungen, Frostschäden sowie Salzeinwirkungen haben zu teilweise erheblichen Schäden geführt.

Zur Beseitigung der Schäden und zur Substanzerhaltung hat das Hochbauamt ein Sanierungskonzept entwickelt, das jetzt umgesetzt wird. Ziel der Sanierung ist die Sicherung der Fassade unter Erhalt des historischen Erscheinungsbilds und der Substanz sowie eine statische Sicherung des Dachstuhls. Im Fokus stehen dabei der Schutz und die Wiederherstellung des imposanten Bauwerks und die uneingeschränkte Verkehrssicherheit.

„Der mächtige Eindruck des Turms wird ebenso wie seine Gestalt komplett erhalten bleiben. Dabei handeln wir nachhaltig, indem wir die Schadensursachen so weit wie möglich diagnostizieren, um Schadensprozessen entsprechend begegnen zu können. Die eingesetzten Stoffe und Materialien werden auf den historischen Bestand abgestimmt. Nicht zuletzt soll der Turm wieder eindeutig als zentrales Element der Nürnberger Stadtbefestigung wahrgenommen werden“, erklärt Planungs- und Baureferent Daniel F. Ulrich.

Spenden sind möglich über das Spendenkonto Deutsche Stiftung Denkmalschutz, IBAN: DE71 500 400 500 400 500 400, Verwendungszweck: PR06555-01X Verteidigungsanlagen Nürnberg. Online gibt es die Möglichkeit, unter denkmalschutz.de/spende-nuernberg zu spenden.