Freizeit
Eltern wollen entspannt essen

Auf der Gastgeber-Messe „Hoga“ gibt es viele Trends zu entdecken, die auch die kleinen Restaurantbesucher erfreuen dürften.

16.01.2019 | Stand 16.09.2023, 5:54 Uhr

Ein Adult-Only-Restaurant: Hier haben Kinder keinen Zutritt. Symbolfoto: Stefan Sauer/dpa

Über eine neue Entwicklung in der Welt der Restaurants und Gasthöfe dürften besonders Eltern aufatmen. Die Gastro-Szene hat sich offenbar fest vorgenommen, endlich mehr für die kleinen Gäste tun zu wollen. Neben kinderfreundlichen Portionen auf der Speisekarte wie Kinderschnitzel und Co., sollten die Restaurant-Betreiber in Zukunft verstärkt auf unterhaltsame Kinderspiel-Ecken setzen, ist sich die Nürnberger Innenarchitektin Petra Schätzler sicher. „Immer mehr moderne Eltern wollen nicht mehr auf entspannte Restaurantbesuche verzichten“, erklärt Petra Schätzler vom Bund deutscher Innenarchitekten (bdia) am Dienstag in Nürnberg auf der Gastgeber-Messe „Hoga“. Dieser nachvollziehbare Elternwunsch liege laut Schätzler vermutlich in der Tatsache begründet, dass Männer und Frauen heute immer später Eltern werden. Die bereits erworbenen Annehmlichkeiten wollen die neuen alten Eltern trotz Nachwuchs offensichtlich nur noch äußerst ungern über Bord werfen.

Thomas Förster, Vizepräsident des bayerischen Hotel- und Gaststättenverbandes, kann sich noch gut an andere Zeiten erinnern. „Früher haben die Kellner den Kindern einen Block und einen Stift zum Spielen gegeben“, erinnert sich der Nürnberger Gastronom, der unter anderem das Traditionslokal „Bratwurst Röslein“ in der Altstadt betreibt, an weniger kinderfreundliche Gasthaus-Zeiten zurück. Später seien vielleicht noch ein paar Buntstifte hinzugekommen, um den Nachwuchs im Restaurant bei Laune zu halten. „Heute sind nicht nur die Ansprüche der Eltern gewachsen. Auch die Ansprüche der Kinder sind viel größer als früher“, ist sich die Nürnberger Innenarchitektin Petra Schätzler sicher.

Spielbereich zum Toben

Damit Eltern heute tatsächlich in Ruhe das Essen im Gasthaus genießen könnten, wollen die Buben und Mädchen ordentlich bespaßt und unterhalten werden. „Leider hat sich die Gastronomie noch zu wenig auf diese neue Entwicklung eingestellt“, ärgert sich Schätzler, die selber Mutter von zwei Kindern ist. Dann lässt sich Schätzler in der Nürnberger Messehalle demonstrativ in einem kleinen Piratenschiff nieder. „So eine kleine Spielecke ist perfekt für die Kinderunterhaltung im Restaurant“, findet Schätzler und zeigt auf eine hölzerne Schiffskonstruktion in bunten Farben, die den Köchen und Wirten auf der Gastgeber-Messe „Hoga“ das Thema „Wirtshaus für Kinder“ schmackhaft machen soll.

Laufende Fernseher findet Schätzler zur Kinderunterhaltung nicht gut. Eine Buchecke eigne sich ebenfalls nur bedingt. „Kinder haben einfach einen großen Bewegungsdrang.“ Deshalb seien Spielbereiche zum Toben besonders beliebt. „Umso kreativer die Kinderecke ist, umso länger haben die Eltern auch Zeit und Spaß, das Essen zu genießen.“ Selbstverständlich gibt es bei der Umsetzung der neuen Kinder-Gastro-Welt viele Punkte zu beachten. „Am besten sind eigene Kinderbereiche im Restaurant. Dadurch fühlen sich andere Gäste durch die spielenden Kinder weniger gestört“, erklärt die Nürnberger Innenarchitektin, die schon viele Restaurants in der Region in Sachen Kinderfreundlichkeit beraten hat.

Kontrolle trotz Entspannung

Allerdings dürfte man die Spielbereiche nicht in den hinterletzten Winkel des Wirtshauses verbannen. Die Eltern sollten die Kinder trotz aller Entspannungswünsche schon noch unter Kontrolle haben können.

Unter der Überschrift „Kids‘ First Choice“ ist das Thema heuer auf der „Hoga“ in Nürnberg im Mittelpunkt gestanden. Die Aussteller haben nicht nur Kinderspielzeug wie das Holz-Piratenschiff, das den Restaurantaufenthalt auch für die kleinen Besucher zum Erlebnis machen soll, präsentiert. Auch über platzsparende Wickeltische konnte sich die Gastro-Welt in den Nürnberger Messehallen informieren.

Rund 700 Aussteller haben heuer auf der „Hoga“ bis Dienstag ihre Produkte und Neuheiten in Nürnberg präsentiert. Die Gastgeber-Messer findet alle zwei Jahre statt und gilt als Treffpunkt des bayerischen Gastgewerbes. Heuer standen die jungen Gäste besonders im Mittelpunkt.

Hintergründe auf einen Blick

  • Trend: Die zukünftigen Gäste standen bei der Gastgeber-Messe „Hoga“ unter dem Titel „Kids‘ First Choice“ im Vordergrund.
  • Ziel: Die Gastro-Welt will für die kleinen Gäste den Restaurantbesuch mit mehr Spielzeug zum Erlebnis machen.
  • Messe: Rund 700 Aussteller präsentierten heuer ihre Produkte und Neuheiten.

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