Bilanz
„Handwerk stützt Volkswirtschaft“

Handwerkskammer für Mittelfranken fordert zugesagte staatliche Hilfen für die Betriebe – nicht nur Brosamen.

02.03.2021 | Stand 16.09.2023, 4:07 Uhr
Ladenhandwerker wie Friseure kämpfen mit Corona. −Foto: Ronny Hartmann/dpa

Die zweite Infektionswelle der Corona Pandemie und der erneute Lockdown im vergangenen vierten Quartal 2020 zeigen deutliche Spuren im aktuellen Konjunkturbericht der Handwerkskammer für Mittelfranken. Die Erholung der Handwerkskonjunktur aus dem dritten Quartal wurde im vierten Quartal 2020 gestoppt. Prof. Dr. Forster, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer für Mittelfranken: „Die Stimmung im mittelfränkischen Handwerk trübt sich ein und wird inhomogen. Das Bauhaupt- und Ausbaugewerbe bleibt der Stabilitätsanker. Die Beschäftigungsquote bleibt relativ stabil, das mittelfränkische Handwerk investiert weiter, und auch die Auftragslage bleibt weitestgehend stabil. Das zeigt: Das Handwerk ist stabiler und wichtiger Pfeiler der deutschen Volkswirtschaft.“ Dagegen kämpften Ladenhandwerker wie Friseure, Kosmetiker, Maßschneider, Goldschmiede, Fotografen und Lebensmittelhandwerker mit den Pandemie-Auswirkungen.

Die Einschätzungen für das laufende erste Quartal sind dementsprechend vorsichtig optimistisch für das Handwerk. Forster sagt: „Für die vom Lockdown stark betroffenen Betriebe hängt alles von einer epidemiologisch vertretbaren Öffnungsperspektive ab. Zudem müssen endlich die seit langem zugesagten staatlichen Hilfen bei unseren Betrieben ankommen – und nicht nur Brosamen.“

Darüber hinaus bestätigt sich die Resilienz von kleineren Betrieben im ländlichen Raum. Thomas Pirner, Präsident der Handwerkskammer: „Unsere Betriebe in Westmittelfranken kommen wie auch im Jahr 2008/2009 besser durch die Krise. Die Fixkosten wie Mieten sind weniger hoch beziehungsweise fallen wegen Eigentums nicht an, der Kundenstamm ist treu. Kleinbetriebe haben eher eine Versorgungsfunktion für private und öffentliche Haushalte und sind weniger von konjunkturellen Abschwüngen betroffen. Sie arbeiten eher autark und sind weniger in Lieferketten der Industrie eingebunden. Das macht sich in Zeiten wie diesen bemerkbar.“