Verdi-Streik
Kaum Operationen, nur Notfall-Besetzung: Wieder Streik am Nürnberger Klinikum

19.03.2023 | Stand 15.09.2023, 1:05 Uhr
Am Klinikum Nord in Nürnberg wurde bereits in der vergangenen Woche gestreikt. −Foto: picture alliance/dpa/Daniel Karmann

Am Klinikum Nürnberg steht der zweite 48-Stunden-Warnstreik an. Dieser wird erneut zu OP-Absagen führen, bedauert das Klinikum Nürnberg in einer Pressemitteilung.



Laut Klinikum hat die Gewerkschaft ver.di die Beschäftigten des Klinikums Nürnberg und der Krankenhäuser Nürnberger Land für Dienstag und Mittwoch erneut zum 48-Stunden-Warnstreik aufgerufen. Der Warnstreik beginnt am Dienstag, 21. März, um 6 Uhr mit dem Frühdienst und endet mit dem Ende des Nachtdienstes am Morgen des 23.März.

Das Klinikum Nürnberg bedauere, dass Patientinnen und Patienten aufgrund des Warnstreiks erneut mit erheblichen Einschränkungen in der medizinischen Versorgung rechnen müssten. Verschiebbare Operationen müssten für den Zeitraum des Streiks ein weiteres Mal abgesagt werden, darunter wiederum Tumor-Operationen. Betroffene würden informiert. „Absolut nicht aufschiebbare Operationen finden statt.“

Alle Fachbereiche sind betroffen

Das Klinikum Nürnberg respektiere selbstverständlich das Streikrecht seiner Beschäftigten. Es bedauere jedoch, dass es nun schon zum zweiten Mal zu spürbaren Einschränkungen kommen werde – zumal das Klinikum Fürth und die Kliniken Dr. Erler an denselben Tagen ebenfalls bestreikt würden.

Von den Warnstreiks am Dienstag und Mittwoch sind laut Klinikum erneut alle Fachbereiche des Klinikums Nürnberg betroffen. Insbesondere auf den chirurgischen Stationen, in der Allgemein- und Neurochirurgie, sowie in der Nephrologie, Pneumologie, in der Kardiologie und der Onkologie – und hier auch auf der Palliativstation – müsse die Zahl der Patientenbetten zeitweise reduziert werden.

Während des ersten 48-stündigen Warnstreiks am Dienstag und Mittwoch in der vergangenen Woche konnte im Klinikum Nürnberg, Standort Nord, nur die Hälfte der sonst üblichen Operationen durchgeführt werden. Im Klinikum Nürnberg Süd fanden im selben Zeitraum aufgrund des Warnstreiks rund 70 Prozent weniger Operationen statt als in der Woche zuvor.

Notfall-Besetzung in der Notaufnahme

Um die Versorgung von Notfällen zu gewährleisten, hat das Klinikum Nürnberg nach eigener Auskunft mit der Gewerkschaft ver.di eine Notdienstvereinbarung geschlossen. Eine Wochenend-Besetzung soll an den Streiktagen sicherstellen, dass Notfälle adäquat behandelt werden. Das Klinikum Nürnberg appelliert an die Menschen in Nürnberg und der Region, tatsächlich nur im Notfall die Notaufnahmen aufzusuchen. In den Notaufnahmen könne es zu längeren Wartezeiten kommen. Für Besucher gebe es keine Einschränkungen.

Der erneute zweitägige Warnstreik-Aufruf betrifft auch die Kliniken im Nürnberger Land; die Kliniken in Lauf und Altdorf sind Tochter-Unternehmen des Klinikums Nürnberg.