Bauarbeiten
Museum investiert Millionensumme

Das Germanische Nationalmuseum muss in Teilen aufwendig saniert werden.

07.12.2021 | Stand 15.09.2023, 22:43 Uhr
In den Süd- und Südwestbau des Germanischen Nationalmuseums werden mehr als 50 Millionen Euro investiert. −Foto: Florian Kutzer/GMN

Das Germanische Nationalmuseum in Nürnberg hat letzte Woche das Berliner Büro des international tätigen britischen Architekten David Chipperfield mit der Planung für die Sanierung seines Süd- und Südwestbaus beauftragt. Die an die Stadtmauer grenzenden Gebäude stammen aus der Zeit um 1900 und den 1960er Jahren. Ziel der Sanierung ist der Erhalt der denkmalgeschützten Bausubstanz sowie die energetische und bauphysikalische Ertüchtigung des durch ein Treppenhaus miteinander verbundenen Gebäudetrakts.

Der Südwestbau wurde 1899 als Backsteinbau in historisierendem Stil fertiggestellt und nach Kriegsschäden teilweise leicht modifiziert wiederaufgebaut. Der Südbau und das Treppenhaus, errichtet zwischen 1963 und 67, verantwortet der bedeutende, in der Tradition des Bauhauses stehende Architekt Sep Ruf. Die elegante Stahlkonstruktion besticht durch ihre nach Norden großzügig geöffnete Glasfassade. Nach Süden, zur Stadtmauer, schließt das Gebäude mit einer schlichten Massivwand ab. Auf vier Etagen werden hier derzeit noch eine der umfangreichsten Musikinstrumenten-Sammlungen Europas, Gemälde und kunsthandwerkliche Objekte des 19. Jahrhunderts, historische Textilien und die volkskundliche Dauerausstellung gezeigt.

Im Zuge der baulichen Sanierung ist eine sammlungsübergreifende Neukonzeption der Dauerausstellung vorgesehen. Die Baumaßnahmen umfassen daher auch eine Neueinrichtung der Innenräume für eine zeitgemäße museale Nutzung unter Berücksichtigung baulicher, technischer, energiewirtschaftlicher und konservatorischer Anforderungen. Teil der Planungsaufgabe ist zudem die Anbindung an angrenzende Museumsgebäude. Die Gesamtkosten der Sanierung werden momentan auf etwa 46 Millionen Euro, die der Ausstellungseinrichtung auf ca. elf Millionen Euro veranschlagt.