Pandemie
Nürnberg passt die Corona-Strategie an

Weil die Infektionszahlen stark gestiegen sind, müssen Infizierte Kontaktpersonen selbst informieren.

29.11.2021 | Stand 15.09.2023, 22:55 Uhr
Die Stadt Nürnberg informiert über die aktuellen Corona-Schutzmaßnahmen. −Foto: Markus Scholz/picture alliance/dpa

Das Gesundheitsamt der Stadt Nürnberg passt die Containment-Strategie dem aktuellen pandemischen Geschehen und dem deutlich gestiegenen Aufkommen an Fallzahlen an. Am Montag hatte das Robert-Koch-Institut die Inzidenz mit 504,9 angegeben. Insgesamt sind inzwischen 1014 Menschen mit oder an Covid-19 verstorben.

Höchste Priorität stellt weiterhin die Kontaktaufnahme mit positiv getesteten Personen dar. Alle neu gemeldeten Fälle, deren Labormeldung eine Mobilfunknummer enthält, werden automatisch mit einer personalisierten SMS informiert. Diese Nachricht enthält einen Link zu einer Internetseite mit allen wichtigen Informationen zum weiteren Vorgehen. Zudem wurde das Team, das die betroffenen Personen persönlich anruft, weiter verstärkt. Personen, die im selben Haushalt mit einer positiv auf Corona getesteten Person leben, werden automatisch als enge Kontaktpersonen gewertet und müssen sich für zehn Tage in Quarantäne begeben. Für geimpfte und genesene Kontaktpersonen besteht keine Quarantänepflicht.

Wer ist Kontaktperson?

Infizierte werden gebeten, Personen, mit denen sie bis zu zwei Tage vor Testdatum beziehungsweise zwei Tage vor Symptombeginn engen Kontakt hatten und für die eine Ansteckungsgefahr besteht, selbst zu benachrichtigen.

Definition 1: Definition 2:Definition 3:Erklärung:
Personen mit einem mindestens zehnminütigen Kontakt zu einer positiv getesteten Person bei weniger als 1,5 Metern Abstand ohne adäquaten Schutz.Personen, die ein Gespräch mit einer positiv getesteten Person geführt haben bei weniger als 1,5 Metern Abstand ohne adäquaten Schutz.Personen, die sich gleichzeitig mit einer positiv getesteten Person im selben Raum aufgehalten haben bei einer wahrscheinlich hohen Konzentration infektiöser Aerosole – unabhängig vom Abstand und für mehr als zehn Minuten, auch wenn adäquater Schutz getragen wurde.Laut Gesundheitsamt muss mindestens eine der folgenden Situationen erfüllt sein.

Adäquater Schutz besteht, wenn die infektiöse Person und die Kontaktperson durchgehend und korrekt FFP2-Masken tragen. Die informierten Kontaktpersonen werden gebeten, sich selbst in Quarantäne zu setzen und aktiv beim Gesundheitsamt zu melden. Eine Meldung als Kontaktperson ist über die neu gestalteten interaktiven Online-Kontaktformulare möglich:http://coronakontakt.nuernberg.de.

Daneben wird bei der seit Beginn der Pandemie bestehenden Hotline, Telefonnummer (0911) 231-10644, ein entsprechendes Auswahlmenü für alle Anrufenden geschaltet. Ein eigenes Team der Mitarbeitenden steht für die Anrufe der Kontaktpersonen von Montag bis Sonntag von 8.30 bis 16 Uhr zur Verfügung. Für alle Kontaktpersonen gilt: Treten während der Quarantäne Symptome wie Fieber, Husten, Schnupfen oder Geruchs- und Geschmacksverlust auf, muss umgehend ein PCR-Test durchgeführt werden. Über das Auftreten krankheitstypischer Symptome ist das Gesundheitsamt zu informieren.

Zehn Tage Quarantäne

Sonderfallteams kümmern sich weiterhin vollständig um positiv getestet Personen und Kontaktpersonen in Einrichtungen mit besonders vulnerablen Personengruppen wie Alten- und Pflegeheime, Schulen und Kindergärten. Bei asymptomatischen engen Kontaktpersonen dauert die Quarantäne zehn Tage nach letztem engem Kontakt mit einer positiv getesteten Person. Diese kann mit einem negativen Testnachweis mittels Schnelltest durch eine Fachkraft auf sieben Tage verkürzt werden.

Dies gilt für asymptomatische Mitglieder des Hausstands eines Infizierten, wenn während der Quarantäne eine strikte Isolation gegenüber dem Infizierten eingehalten wird.