Weihnachten
Nürnberg: Spielen liegt voll im Trend

Kinder wünschen sich Klassisches. Vor allem lieben sie alles rund um Pferde, Eisenbahnen, Puppen und Bausteine.

05.12.2018 | Stand 16.09.2023, 5:53 Uhr

Die achtjährige Charlotte testet das Playmobil-Set zur Animationsserie „Spirit - Riding Free“. Da geht es um Freundschaft und Pferde. Foto: Ropohl

Sechs Babyboom-Jahre hintereinander: Da ist der deutschen Spielwarenbranche um ihre Zukunft nicht bange. Zumal Spielen ohnehin zur liebsten Freizeitbeschäftigung zählt – egal, ob analog oder digital. Und: Es gibt keine Altersgrenze: „In allen Generationen wird immer mehr und öfter gespielt“, sagt Ulrich Brobeil, Geschäftsführer des Deutschen Verbandes der Spielwarenindustrie, der seinen Sitz in Nürnberg hat. „Spielzeug gehört zu den beliebtesten Weihnachtsgeschenken.“

Kein Wunder, dass die gesamte Branche voller Optimismus auf den bevorstehenden Endspurt im Weihnachtsgeschäft blickt. Immerhin gelten November und Dezember als die verkaufsstärksten Monate des Jahres. Der Handel macht in diesen Wochen erfahrungsgemäß rund 40 Prozent seines Jahresumsatzes.

Und was wünschen sich Kinder am meisten? Eine Auflistung über das angesagteste Spielzeug hat der Handelsverband Spielwaren (BVS) erstellen lassen. Absolute Hits der Kinder sind danach die Themen Pferde, Puppen und Eisenbahnen. Laut BVS-Geschäftsführer Steffen Kahnt regten sie Mädchen und Buben an, Fantasiewelten zu schaffen und Herausforderungen zu meistern.“ Bildschirme mit bewegten Bildern seien zwar, so Kahnt, heute omnipräsent. Aber Eltern wollten nicht, dass Kinder ständig auf Smartphones und Displays schauten – „sondern spielen, basteln und toben“.

Lizenzprodukte sind der Hit

Lizenzprodukte gewinnen für die Unternehmen der Spielwarenindustrie steigende Bedeutung. Playmobil etwa lehnt seine Figuren beim Thema Pferde an die Animationsserie „Spirit – Riding Free“ an. Märklin knüpft mit der Lokomotive Emma an den generationsübergreifenden Jim-Knopf-Kinofilm an.

Jede Menge neuer Funktionen ermöglicht der Lego Duplo Güterzug, der ebenfalls auf der Hitliste steht. Dank eines „Push&Go-Motors“ lassen sich die Waggons auf den Gleisen durch einfaches Anstoßen ins Rollen bringen. Farbige Steuerknöpfe ermöglichen bereits Kindern ab zwei Jahren, die Richtung des Zugs zu ändern, ihn zu stoppen oder Lichter einzuschalten.

Aber auch Interaktion fesselt Kinder. Die Babypuppe Luvabella beispielsweise lernt dank eingebauter Sensoren sogar Sprechen. Je mehr sich die Puppen-Mama mit ihr beschäftigt, desto mehr lernt sie. Ihr anfängliches Baby-Gebabbel wandelt sich mit der Zeit in über 100 Worte und Sätze. Was sie nicht kann: über Funk zu kommunizieren (wie die Puppe vom „Tatort“ am vergangenen Wochenende). Solche Manipulationen sind laut Kahnt in Deutschland gesetzlich verboten.

Jede Menge Action – darauf zielen speziell die Weihnachtswünsche von Jungen ab. Bereits ein Renner: der Volvo-Dumper. Mit ihm können kleine Bauarbeiter originalgetreu die riesige Kippmulde beladen und entleeren. Knicklenkung und massiven Ballonreifen garantieren Geländegängigkeit.

Ein weiteres „großes Thema“ im Weihnachtsgeschäft ist Robo Chamäleon. „Kinder finden es cool“, sagt Steffen Kahnt. Per Fernbedienung fahre es blitzschnell seine lange Zunge aus, um Futterstücke zu schnappen.

Fachhandel nach wie vor beliebt

Den Großteil ihres Spielzeug-Budgets, 60 Prozent, geben die Deutschen vor Ort im Fachhandel aus, wobei auch dieser sein Online-Angebot ausbaut. Am stationären Handel schätzen die Verbraucher Beratung und sofortige Verfügbarkeit. Der Online-Handel punktet mit Rund-um-die Uhr-Erreichbarkeit, größerer Auswahl und dem Kauf von zu Hause aus.

Hohe Umsatzsteigerungen in den ersten zehn Monaten des Jahres erreichte der Handel mit Actionfiguren (plus 18 Prozent) und Puppen (plus 16 Prozent). Mit 1,2 Millionen verkauften Sammelpuppen ist das globale Phänomen L.O.L.Surprise auch in Deutschland groß angekommen.

Die Preise sind weitgehend stabil geblieben, wie Steffen Kahnt sagt. Zunehmende Mautgebühren, Kraftstoffpreise, Personalkosten sowie drastische Erhöhungen bei Pappe und Papier könnten sie aber 2019 steigen lassen. Unabhängig davon werde es zu den Zeiten der Vollbeschäftigung für den Handel zur immer größeren Herausforderung, „beratungsstarkes, engagiertes Personal“ zu finden.

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