Tiergarten
Palu hat nun ein neues Zuhause

In Nürnberg wird ein neuer Südostasienschwerpunkt eingerichtet. Ein Hirscheber ist schon da.

08.06.2021 | Stand 16.09.2023, 2:38 Uhr
Der Hirscheber Palu ist neu im Tiergarten der Stadt Nürnberg. −Foto: Thomas Hahn/Tiergarten Nürnberg

Der Tiergarten der Stadt Nürnberg ist europaweit zuständig für die Erhaltungszucht von Schabrackentapiren und Hirschebern. Diese werden von der Weltnaturschutzunion (IUCN) als gefährdet eingeschätzt.

Für beide Tierarten, die in Südostasien zu Hause sind, koordinieren Fachleute im Tiergarten das jeweilige Erhaltungszuchtprogramm der europäischen Zoos (EEP). Nach dem derzeit laufenden, umfangreichen Umbau des Tapirhauses und den dort neu angelegten Außenanlagen richtet die Tiergartenleitung nun den gesamten Tierbestand in diesem – auch als Tropenhaus bekannten – Tierhaus auf bedrohte südostasiatische Arten aus. Zukünftig werden hier auch bedrohte Vogel-, Fisch- und Reptilienarten gehalten, zusätzlich werden wahrscheinlich auch Amphibien den Bestand ergänzen.

Anfang Juni erhielt der Tiergarten Nürnberg mit Palu einen männlichen Hirscheber (Babyrousa babyrussa) aus Wuppertal. Er wurde dort am 8. August 2019 geboren. Hirscheber sind sehr selten und kommen ausschließlich (endemisch) auf der indonesischen Insel Sulawesi und dort vorgelagerten Inseln vor. Derzeit plant der Tiergarten den Transport eines Hirscheberweibchens nach Nürnberg für Ende des laufenden Monats.

Anfang Juni gab der Tiergarten seinen weiblichen, im Tiergarten geborenen, Schabrackentapir (Tapirus indicus) Pinola (28. Januar 2012) zur Zucht an den Zoo in Lyon (Frankreich) ab. Im Laufe des Sommers wird der Tiergarten ein neues Zuchtpaar erhalten. Der asiatische Schabrackentapir ist gut an der „Decke“ auf seinem Rücken zu erkennen. Durch diese schwarz-weiße Musterung seines Körpers ist er im Unterholz bestens getarnt. Sein Körperumriss wirkt im Halbschatten des Waldes wie aufgelöst.