Oper
Rasende Liebe und grenzenloser Hass

Peter Konwitschny inszeniert Verdis „Der Troubadour“ in vier Teilen. Die Premiere findet am Samstag statt.

08.11.2021 | Stand 15.09.2023, 23:17 Uhr
Das Nürnberger Opernhaus −Foto: Daniel Karmann/picture-alliance/ dpa/dpaweb

Am Samstag, 13. November feiert Giuseppe Verdis Oper „Der Troubadour“ im Nürnberger Opernhaus Premiere. In dem 1853 in Rom uraufgeführten Werk erzählen die Librettisten Salvatore Cammarano und Leone Emanuele Bardare von rasender Liebe und ungezügeltem Hass. Aberglauben und Krieg beherrschen die Welt der vier Hauptfiguren. Verdi hat zu dem fatalen Geschehen eine Partitur geschaffen, die an emotionale Grenzen geht und dabei zugleich die Gattung Oper zelebriert, indem sie alle vier Hauptrollen zu Glanznummern für das jeweilige Stimmfach macht. Verdis „Dramma lirico“ basiert auf dem Schauspiel „El trovador“ von Antonio García Gutiérrez (1836). Peter Konwitschny, der seit Jahrzehnten für moderne, kritische Opernregie steht, zeichnet für die aktuelle Nürnberger Inszenierung des „Troubadour“ verantwortlich.

Die Geschichte des „Troubadour“ beginnt bereits 20 Jahre vor dem Einsetzen der Opernhandlung: Der alte Graf Luna hatte zwei Söhne. An der Wiege des Jüngeren wird eine alte „Zigeunerin“ entdeckt. Am Abend bekommt das Kind Fieber, die Alte wird der Hexerei beschuldigt und auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Ihre Tochter Azucena, die dies mit ansehen musste, rächt die Mutter, indem sie den jüngeren Grafensohn raubt und ebenfalls ins Feuer werfen will. Versehentlich geschieht dies mit ihrem eigenen, gleichaltrigen Sohn. Sie bemerkt den Irrtum und zieht den kleinen Grafen als ihr eigenes Kind auf.

Die adelige Leonora vertraut ihrer Freundin Ines an, dass sie sich in einen unbekannten Ritter verliebt hat, ihn aber nach Ausbruch des Bürgerkriegs aus den Augen verloren hat. Als Graf Luna erscheint, um Leonora seine Liebe zu gestehen, hält ihn der Gesang des Troubadours Manrico zurück. Es kommt zum Kampf. Leonora hält Manrico für tot und geht ins Kloster. Von dort wird sie jedoch von ihm entführt. Aus Hass auf Manrico verurteilt Luna dessen Ziehmutter Azucena zum Feuertod.

Premiere ist am 13. November um 19.30 Uhr im Opernhaus. Weitere Vorstellungen sind am 20./25./27. November, 5./10./15./26./30. Dezember und 14. Januar 2022.