Übung
120 Rettungskräfte probten den Ernstfall

Feuerwehren und Sanitäter aus dem ganzen Landkreis arbeiteten Hand in Hand. Dabei gab es auch noch kleine Schwachstellen.

04.10.2021 | Stand 16.09.2023, 0:10 Uhr
Schwieriger Einsatz: Rettung einer verletzten Person aus dem Obergeschoß über ein Dach −Foto: Paul Neuhoff

Im Keller der Grundschule ist ein Brand ausgebrochen ist. Qualm dringt aus Fenster und Türen. An Fenstern stehen Personen, die schreiend auf sich aufmerksam machen. Auf dem Pflaster liegt ein Verletzter und ruft laut um Hilfe. Eine Sirene heult, die ersten Einsatzfahrzeuge von Feuerwehr und Rettungsdienst rasen heran. Das tragische Ereignis entpuppt sich aber als Übungseinsatz.

Organisiert haben das Szenario Tobias Neuhoff und Markus Deneke, beide erfahrene Rettungskräfte. Wie Neuhoff der Mittelbayerischen erläutert, sollte nach der coronabedingten Pause das Zusammenspiel zwischen Feuerwehren und Rettungsdiensten wieder geprobt und mögliche Schwachstellen aufgezeigt werden.

Beteiligt waren letztendlich weit über 30 Einsatzfahrzeuge, 120 Aktive sowie über 20 Freiwillige, die Verletzte mimten. Bald nach der Alarmierung war die Straße zwischen Schule und dem früheren Edekamarkt voll mit blinkenden roten und weißen Einsatzfahrzeugen. Kurz darauf wurden Schläuche ausgerollt und an Hydranten oder an die Wassertanks der Löschfahrzeuge angeschlossen. Ausgebildete Atemschutzträger drangen in mehreren Trupps in das Gebäude ein, um Verletzte zu bergen. Andere Helfer legten eine Leiter an einem Fenster des Gebäudes an, um eine eingeschlossene Person auf diesem nicht einfachen Weg zu befreien. An einer anderen Gebäudeseite retteten Kräfte mit Hilfe der Drehleiter der FF Lappersdorf gefährdete Personen.

Weitere Aktive stellte ein großes Gebläse am Haupteingang auf, um mit Überdruck den Rauch aus dem Haus zu pressen. Zeitgleich rückten die Einsatzkräfte der Sanitätsdienste an, um die Verletzten, die von Fachleuten der DLRG realistisch mit „Wunden“ geschminkt worden waren, am Verbandsplatz zu versorgen oder in Krankenhäuser zu transportieren.

An der Übung waren Wehren aus Pettendorf, Pielenhofen, Etterzhausen, Hainsacker, Lappersdorf und Mariaort beteiligt. Die Einsatzleitung hatte Martin Stiegler von der FF Pettendorf. Bei den Sanitätsdiensten waren Trupps des Malteserhilfdienstes aus Regensburg, Wald und Rötz und BRK-Einheiten aus Regensburg, Nittendorf-Deuerling, Sinzing und Neutraubling sowie die Johanniterunfallhilfe Regensburg unter der Führung von Christian Schwarz und Markus Woller im Einsatz. Bei der Nachbesprechung zeigten sich die Führungskräfte im Wesentlichen zufrieden, sahen aber noch Optimierungsbedarf in einzelnen Abläufen. Bürgermeister Eduard Obermeier zeigte sich beeindruckt davon, in welch kurzer Zeit eine so große Anzahl freiwilliger Helfer vor Ort war. (lpn)