Bilanz
1,5 Millionen Euro für Landschaftspflege

Ein Schwerpunkt des Vereins sind in diesem Jahr die Streuobstwiesen. Zu ihrem Erhalt steht nun ein Pflegetrupp bereit.

13.10.2020 | Stand 16.09.2023, 4:39 Uhr
Die neugewählte Vorstandschaft des Landschaftspflegeverbands Regensburg e. V. (v. li.): Geschäftsführer Josef Sedlmeier, Prof. Dr. Ralph Witzgall, Stephanie Fleiner, Johann Mayer, Marianne Läpple, Ludwig Artinger, Michael Frank, Rita Blümel, Josef Schütz und Tanja Schweiger. −Foto: Beate Geier/Beate Geier

„Gäbe es den Landschaftspflegeverband nicht schon, müsste man ihn erfinden“, begrüßte Vorsitzende Landrätin Tanja Schweiger zahlreiche Vereinsmitglieder zur 27. Mitgliederversammlung des Landschaftspflegeverbands Regensburg e. V. (LPV).Der Verein zeichne sich vor allem durch seine gleichberechtigte Konstruktion aus. Naturschutz, Kommunalpolitik und Landwirtschaft wirkten zusammen und brächten so hervorragende Projekte auf den Weg.

„Der Verein bewegt sich mittlerweile bei einem jährlichen Umsatz von um die 1,5 Millionen Euro mit leicht steigender Tendenz“, sagte Geschäftsführer Josef Sedlmeier bei der Vorstellung des Jahresberichts 2019. Die Haupteinnahmen seien Fördermittel (57 Prozent) sowie die Zuzahlungen zu einzelnen Maßnahmen durch Gemeinden und Eigentümer (30 Prozent).

Apfelsaft neu im Sortiment

Im Jahr 2020 sind Maßnahmen im Bereich Landschaftspflege mit einem Umfang von 640 000 Euro geplant: Ein Schwerpunkt sind die Streuobstwiesen. Zu ihrem Erhalt steht nun ein Pflegetrupp bereit. Durch eine weitere Kooperation mit der Kelterei Nagler gibt es mit dem Juradistl-Streuobstapfelsaft ein neues regionales Naturschutz-Produkt aus der Landschaftspflege.

Im Bereich der Gewässerpflege werde an Umsetzungskonzepten an Gewässern für den gesamten Wasserkörper über Gemeindegrenzen hinweg gearbeitet; und im Gewässerausbau sollen in Rogging Maßnahmen aus der Initiative boden:ständig (Rogging) umgesetzt werden. In Thalmassing ist in der Pfatter eine Fischaufstiegshilfe geplant.

„Im Rahmen der Initiative boden:ständig sind derzeit vier Projekte in Arbeit,“ erläutert die Projektbetreuerin Martina Prielmeier: Während die Maßnahmen in Schierling und in Aufhausen vor dem Abschluss stünden, würden im Schierlinger Ortsteil Birnbach sowie in Sanding (Gemeinde Thalmassing) gerade Maßnahmen zum Wasser- und Bodenrückhalt entwickelt. Interesse an boden:ständig-Initiativen hätten auch der Markt Laaber sowie die Gemeinde Hagelstadt für den Ortsteil Langenerling bekundet.

16 Heckenpflegemaßnahmen sorgten vor allem im Landkreissüden für die Verjüngung und ökologische Aufwertung dieser bedeutenden Landschaftsstrukturen. „Die Kosten für das gesamte Paket belaufen sich auf circa 2,9 Millionen Euro; erfahrungsgemäß wird aber dieser Umfang nicht vollständig ausgeschöpft,“ sagte Sedlmeier.

Veränderte Vorstandschaft

Mit Ausnahme der Vorsitzenden, Landrätin Schweiger, die satzungsgemäß das Amt innehat, wurden alle Mitglieder der Vorstandschaft neu gewählt. Bestätigt wurden aus dem Bereich Landwirtschaft BBV Obmann Johann Mayer, Kreisbäuerin Rita Blümel sowie von der Waldbesitzervereinigung Nord Michael Frank; im Bereich Naturschutz wurde die Vertreterin des Bundes für Naturschutz, Marianne Läpple, bestätigt, neu gewählt wurden hier zusätzlich Stefanie Fleiner, Geschäftsführerin des OGV-Kreisverbandes, sowie als Vertreter des Landesbundes für Vogelschutz, Prof. Dr. Ralph Witzgall. Im Bereich der Kommunalpolitik vertritt Bürgermeister Ludwig Artinger künftig die Stadt Regensburg und Bürgermeister Josef Schütz (Stadt Wörth) die Landkreisbürgermeister.