Demonstration im Landkreis Regensburg
150 AfD-Anhänger marschierten durch Neutraubling

27.09.2022 | Stand 15.09.2023, 3:34 Uhr
Daniel Steffen
Unter den Rednern der AfD war auch der Schwandorfer Stadtrat Reinhard Mixl. −Foto: Foto: Steffen

Nachdem die AfD in der vergangenen Woche fast 500 Teilnehmer für eine Demonstration in Schwandorf mobilisieren konnte, gab es am Montagabend eine weitere dieser Veranstaltungen in Neutraubling.



Dabei sprach wieder der Schwandorfer AfD-Stadtrat Reinhard Mixl. Die Demonstration richtete sich „gegen irrsinnige Energiepreise“ und für niedrige Steuern sowie höhere Renten. Den Protestierenden standen 40 Gegendemonstranten gegenüber.

Protest gegen die Politik der Bundesregierung

Unter dem Motto „Neutraubling steht auf“ hatte der Kreisverband Regensburg auf den Marktplatz eingeladen, um gegen die Politik der Bundesregierung Protest einzulegen, dem sich rund 150 Teilnehmer anschlossen. Die Redner um den Kreisvorsitzenden Dieter Arnold wähnten sich dabei auf der Seite der „Vernunft“ und griffen die Ampelkoalition auf ganzer Bandbreite an.

Scharf artikulierte Phrasen wie „die Volksverräter regieren doch nicht mehr zum Wohle des Volkes“ oder „das Geld geht in die Taschen der globalistischen Eliten“, formuliert vom Schwandorfer AfD-Kreisvorsitzenden Dr. Wolfgang Pöschl, heizten im Publikum die Stimmung an.

„Lasst euch nicht weiter verarschen“

Gezeichnet wurde ein düsteres Szenario, bei dem auch die Inflation zur Sprache kam. Diese fresse „unsere Träume und unsere Zukunft“, so Pöschl weiter.Redner Reinhard Mixl, AfD-Stadtrat in Schwandorf, begrüßte indes die „Freunde der Freiheit“ im Publikum.„Wir stehen hier, weil wir nicht mehr schnaufen können“, so seine Argumentation zu den hohen Gaspreisen. In dieses Horn stieß auch Dieter Arnold: „Aus Gasumlage wird jetzt Gaspreisbremse“, spottete er in Richtung Bundesregierung. Und: „Lasst euch nicht weiter verarschen“, sagte er an die Besucher gewandt.

Rufe der Gegendemonstranten

Gar nicht einverstanden mit dem Auftritt und den Redeinhalten der AfD waren die rund 40 Gegendemonstranten, die ihrerseits ihre Stimme gegen die rechtspopulistische Partei erhoben. Mit Rufen wie „haut ab“ oder „halt die Fresse“ wollten sie den Ablauf der Veranstaltung empfindlich stören, was allerdings aufgrund der geringen Mitstreiterzahl kaum gelang. Laut eines Antifa-Sprechers lautete die Intention folgendermaßen: „Wir wollen die Kundgebung verhindern, damit die AfD nicht Themen wie die Energiekrise, Renten, Sozialhilfeempfänger, Waffenexporte und Krieg für sich kapern kann.“

Auch Claudia Wiest vom "Bündnis für Toleranz und Menschenrechte" beteiligte sich an der Gegendemo. Sie erinnerte an das Oktoberfestattentat, das sich am 26. September zum 42. Mal jährte und erst viel später als rechtsextremer Terroranschlag eingeordnet wurde. Sie sagte, dass der Widerstand gegen die AfD wichtig sei. Letztendlich blieb es aber dabei, dass beide „Lager“ ihr Programm im Wesentlichen nebeneinander abhandelten. Dafür sorgten vor allem die zahlreichen Einsatzkräfte der Polizei, die die Situation stets im Griff hatten. Auch beim anschließenden AfD-Umzug durch die Stadt blieb die Lage friedlich.