Bauland
66 Grundstücke für Bauherren

Ab 2020 soll in Regenstauf wieder gebaut werden können. Die Nachfrage jedoch übersteigt dieses Angebot bei weitem.

15.07.2018 | Stand 16.09.2023, 6:04 Uhr

Auf einem 4,6 Hektar großen Gebiet im Norden von Regenstauf sollen zwischen der B 15 und dem bestehenden Baugebiet Gasiger Weg III 66 neue Bauparzellen erschlossen werden. Fotos: Norgall

Regenstauf boomt und kann die Nachfrage nach Bauland der eigenen Bevölkerung oder von Familien, die zuziehen wollen, schon lange nicht mehr erfüllen. Ab 2020 könnet jetzt aber zumindest ein Teil der Bauwilligen wieder einen Bauplatz im Zentralort finden. Im Anschluss an das Baugebiet Grasiger Weg III entsteht auf einer Fläche von 4,6 Hektar das neue Baugebiet Grasiger Weg V mit 66 weiteren Bauparzellen in kleinerer und mittlerer Größe.

Mit der einstimmigen Billigung des Aufstellungsbeschlusses des Bebauungs- und Grünordnungsplans brachten die Markträte das neue Baugebiet auf den Weg. Gibt es keine größeren Verzögerungen bei der Beteiligung der Fachstellen und der Öffentlichkeit, könnte das neue Baugebiet 2019 mit einer Hauptzufahrt von der Telemannstraße aus und mit Ringstraßen im Inneren des Baugebietes erschlossen werden, voraussichtlich ab 2020 könnte dann gebaut werden.

Verkauf nur an Bauherren

Wie Bürgermeister Siegfried Böhringer betonte, übersteigt die Nachfrage im Rathaus nach Baugrund das Angebot aber bei weitem.Aktuell gibt es rund 400 Anfragen. Auch auf Erkundigung mehrere Markträte teilte der Bürgermeister mit, dass sich der Marktrat zur gegeben Zeit Gedanken über Vergabekriterien machen müsse. Er ging dabei davon aus, dass es sicher einen Bauzwang geben werde und man dafür sorgen werde, dass es keine Spekulationskäufe gibt. Grundstücke sollten nur an die Bauherren selbst und in keinem Fall an Bauträger verkauft werden.

Um sowohl einer landschaftstypischen Bauweise im ländlichen Raum wie auch dem Wunsch der Bauherren nach verschiedenen Bautypen gerecht zu werden, wurde das neue Baugebiet in verschiedene Bereiche aufgegliedert. Die ortstypische und traditionelle Bauweise E+D mit stark geneigten Satteldächern wird im westlichen Bereich des Baugebietes als Ortsrandbebauung gewählt. Im Zentrum wurden verschiedene Bereiche angelegt, in denen Gebäude auch als E+1 mit Satteldach mit niedriger Dachneigung, Zeltdach, Walmdach oder auch mit Flachdach zulässig sind. Im Zentrum des Baugebietes gibt es Parzellen für Doppelhäuser. Die Baukörper sind dabei so nach Südwesten ausgerichtet, dass die Nutzung einer Photovoltaikanlage kein Problem darstellen wird, lautete die Auskunft auf Nachfrage des CSU-Fraktionssprechers Bruno Schleinkofer.

Die Entwässerung des Baugebiets erfolgt über ein Trennsystem. Das Niederschlagswasser muss von den Grundstückseigentümern zunächst in Zisternen mit drei bis vier Kubikmetern auf dem eigenen Grundstück zurückgehalten werden, von dort aus wird es gedrosselt an ein Sickerbecken abgegeben. Versuche, das Niederschlagswasser auf den Grundstücken verrieseln zu lassen, scheiterten an der dort vorliegenden Bodenbeschaffenheit. Das Schmutzwasser wird über den Kanal entsorgt. Wie Reinhold Viehbacher, Leiter des Bauamts, auf Nachfrage erläuterte, wird künftigen Bauherren wegen des vom Hang des Gebietes Vogelsand anstehenden Wassers der Bau einer weißen Wanne empfohlen.

Aktiver Lärmschutz für das Baugebiet, etwa der Bau einer Lärmschutzwand, ist laut Lärmschutzgutachten nicht notwendig, sagte Viehbacher. Allenfalls werde es passiven Lärmschutz an den Häusern geben.

Anbindung an die B 15

Die Nachfrage von Erich Viehbacher (Freie Wähler) nach einer zentralen Energieversorgung verneinte der Chef des Bauamtes. Wie Untersuchungen für das Baugebiet Hohenwarther Straße in Steinsberg ergeben hätten, sei wegen der heute gebauten Energiesparhäuser eine Fernenergieversorgung für Energieversorger unwirtschaftlich.

Die Fortführung der Telemannstraße in das Neubaugebiet wird sich auch hinsichtlich der Eingrünung an der jetzt bereits bestehenden Telemannstraße orientieren. Einen Radweg wird es auf dem künftigen Abschnitt der Telemannstraße aber nur noch auf einer Straßenseite geben.

Die Telemannstraße im Neubaugebiet endet in einem Grünbereich. Für die „sehr ferne Zukunft“, sagte Reinhold Viehbacher, halte man sich dort die Möglichkeit offen, die Telemannstraße bis zur F1 zu führen. Damit soll auch gewährleistet werden, dass der Verkehr aus dem Baugebiet vor allem die Autobahnauffahrt in Ponholz wählt und nicht, wie bisher überwiegend praktiziert, den Weg durch Diesenbach zur Auffahrt Regenstauf nimmt.

Nach dem Beschluss durch den Marktrat wird jetzt als nächster Schritt die Beteiligung der Behörden sowie der Öffentlichkeit durchgeführt. Die Öffentlichkeitsbeteiligung erfolgt für das ganze Gemeindegebiet Regenstauf auf die Dauer eines Monats. Die Öffentlichkeitsbeteiligung startet im Rathaus nach der Sommerpause, vermutlich ab September dieses Jahres.

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