Ukraine-Krieg
Appell an die Moldawien-Hilfe Schierling

Ein Helfer in Moldawien wendet sich wegen des Ukraine-Kriegs an den Unterstützerkreis in Schierling. Der reagiert schnell.

07.03.2022 | Stand 15.09.2023, 6:42 Uhr
Fritz Wallner
Mütter mit ihren Kinderwagen. Sie haben sich zusammengetan: Frauen, Kinder, alte Leute. Sie kämpfen fürs erste Überleben. −Foto: Pro Umanitas/Wallner

Die Moldawien-Hilfe Schierling, die bei der katholischen Pfarrgemeinde angesiedelt ist, hat an die Hilfsorganisation Pro Umanitas in Moldawien 10.000 Euro zur Mitfinanzierung der humanitären Unterstützung der Kriegsflüchtlinge aus dem Nachbarland Ukraine zugesagt. In dem ebenso kleinen wie armen Land Moldawien mit rund 2,6 Millionen Einwohnern sind bereits über 40 000 Flüchtlinge, meist Frauen und Kinder, eingetroffen. Umgerechnet auf die Einwohnerzahl, wären das in Deutschland gut 1,5 Millionen Flüchtlinge in nicht einmal zehn Tagen gewesen.

Moldawien gehörte ehemals zur Sowjetunion und konnte sich 1991 mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion befreien und für unabhängig erklären. Es brachen sehr schnell ethnische Konflikte vollständig auf, denn nicht alle Landesgebiete waren von Rumänen (Moldauern) besiedelt. 1

992 kam es in Transnistrien, dem östlichen Teil Moldawiens, zum Krieg. Der Krieg konnte lediglich durch Autonomiezugeständnisse seitens der moldauischen Regierung beendet werden. In Transnistrien befinden sich seitdem russische Soldaten. Russland hatte sich 1999 auf dem OSZE-Gipfel in Istanbul verpflichtet, diese Truppe bis 2002 abzuziehen, hat das aber nicht getan.

Pro Umanitas kümmert sich um Notleidende

Die Republik Moldau ist ein christlich geprägtes Land. Über 90 Prozent der Bevölkerung gehören verschiedenen orthodoxen Kirchen an, und es gibt auch katholische und jüdische Minderheiten. Das Land ist sehr arm. Pro Umanitas nimmt sich der Not der armen Leute an.

Überweisung: Spendenkonten:
Spenden werden auch weiterhin über Konten der katholischen Pfarrgemeinde Schierling abgewickelt.Pfarrei Schierling, Stichwort „Moldawienhilfe“ IBAN DE84 7506 2026 0200 6800 44 Raiffeisenbank Oberpfalz-Süd und IBAN DE19 7505 0000 0840 0668 98 bei der Sparkasse Regensburg.

Schon am 28. Februar hat Vladimir Nadkrenicinii an die Unterstützer der Hilfsaktion geschrieben: „Wie Sie bereits wissen, sind infolge des Krieges in der Ukraine viele Flüchtlinge in Moldawien angekommen. Alle brauchen jetzt Hilfe und Unterstützung, vor allem Nahrungsmittel. Das gilt sowohl für diejenigen, die bereits in Flüchtlingszentren untergebracht sind, als auch für diejenigen, die aufgrund des großen Zustroms von Flüchtlingen lange an der Grenze warten müssen. Wir bitten um Ihre Mithilfe nach Ihren Möglichkeiten.“

Am 2. März berichtete er: „Im Zusammenhang mit der Bombardierung von Odessa ist der Zustrom von Flüchtlingen nach Moldawien sehr groß: meist Kinder und Frauen. Manche kommen mit dem eigenen Transportmittel zur Grenze, manche mit dem Bus. Besonders schwierig ist es für Frauen und ihre Kinder, die kein eigenes Transportmittel haben. Bei schlechtem Wetter müssen Flüchtlinge in einer langen Schlange stehen, um die Grenze zu Moldawien zu überqueren. Dank Ihrer Unterstützung konnten wir diesen Menschen, die ihre Heimat verlassen mussten, um Schutz und Sicherheit für sich und ihre Kinder zu finden, helfen. Für sie ist dies ein Zeichen der Unterstützung, ein Beweis dafür, dass sie mit ihrer Trauer nicht allein gelassen wurden.“

Am 5. März kam die nächste Nachricht: „Wir sind heute zum Grenzübergang Palanca gefahren. Es ist schwer zu beschreiben, was wir gesehen haben, es ist schrecklich. Es ist schmerzhaft zu sehen, welches Leid diese Menschen ertragen müssen.“ Palanca ist das östlichste Dorf Moldawiens, etwa 60 Kilometer von Odessa entfernt.

Aus Spendenaktion ist noch Geld da

Pfarrer Bernhard Pastötter und Fritz Wallner waren sich sehr schnell einig, dass sofort geholfen werden muss. Aus der Spendenaktion zum Tod von Pfarrer Bock ist noch so viel Geld da, dass 10 000 Euro überwiesen werden konnten. Um weitere Spenden wird gebeten, die das Überleben der Flüchtlinge sichern helfen.