Eröffnung
Ausstellung zeigt Facetten von Kallmünz

Von rasenden Radlern bis zu neuen Baugebieten: 20 Künstler setzten sich mit den wichtigen Themen im Ort auseinander.

07.09.2021 | Stand 16.09.2023, 0:49 Uhr
Andrea Leopold
Die rasenden Fahrradfahrer in Kallmünz hat Barbara Stefan gemalt. −Foto: Andrea Leopold

„Wo graue Felsen turmhoch stehen, wo bunte Wälder lockend grüßen“: Die ersten Zeilen des Kallmünzer Lieds weisen auf etwas hin, was Künstler aus aller Welt anlockte und zum Malen animierte, meinte 2. Bürgermeister Bernhard Hübl bei der Eröffnung der Ausstellung „Kallmünz – von Künstlern neu entdeckt“. Diese Künstler hätten Kallmünz berühmt gemacht.

Mit diesen Motiven setzten sich nun 20 Künstler auseinander. Der Ausstellungsort, das Ott-Haus („die graue Maus“) soll für die Kallmünzer als Kleinod wiederbelebt werden. Landrätin Tanja Schweiger dankte bei der Eröffnung Wigg Bäuml, der „immer mit am vorderster Front“ dabei sei.

Rasende Radler im Eingangsbereich

Der Malerin Barbara Stefan fielen in Kallmünz die vielen Radler mit ihrer großen Schnelligkeit auf. Sie gestaltete diese Eindrücke in mehreren Bildern im Eingangsbereich. Birgit Szuba bespielt einen Raum mit alten Fotos der Bewohner auf Fototapete, die als Stoffvorhang im Zimmer hängen.

Dass nicht alle Künstler die neuen Baugebiete in Kallmünz uneingeschränkt gut finden, zeigt Herbert Stolz in seiner fotografischen Gegenüberstellung der Ortsidylle unterhalb der Burg und als Kontrast die aufgerissene, abgegrabene Erde des Neubaugebiets. Lena Schabus arbeitet in „Territorium“ und „Freistaat“ mit Bildcomposing. Susanne Neumann stellt in „Heute wie gestern“ Monotypien mit expressiver Gestik aus. Frischwassergrenze, das sind Christiane Olschewski und Thomas Rauh, schufen neuzeitliche digitale Skizzen von Kallmünz in Form von Pappbroschüren und als Livezeichnungen mit dem Tablet. Herta Wimmer-Knorr erzählt in ihrem Mixed Media „Frauenzimmer“ dem Besucher eine Geschichte aus der „guten alten Zeit“.

Schwingende Fahnen und Hoffnungen

Christian Schnurrer installierte in der Naab mit „Der Patriot“ eine absurde Situation: Ein gefärbter Silikonarm schwimmt an einer Boje in der Strömung und wird von Wasser und Wind in Bewegung gehalten. Der Arm schwingt eine Europafahne hin und her. Mit ihm schwingt die Hoffnung des Künstlers auf ein gelingendes Europa. Passanten alarmierten ob der Lebensechtheit im Vorfeld die Feuerwehr. Die Ausstellung ist noch bis 17. Oktober zu sehen. Öffnungszeiten: Samstag, Sonntag und Feiertage von 14 bis 17 Uhr und nach Vereinbarung.