Gemeinderat gespalten
Bernhardswald beschließt zwei Container für Obdachlose

09.12.2022 | Stand 15.09.2023, 2:33 Uhr
Theresia Luft
Die Container als Notunterkunft sollen am Bauhof der Gemeinde Bernhardswald aufgestellt werden. −Foto: Theresia Luft

Im Gemeindegremium entwickelt sich eine Diskussion über Kosten der Notunterkünfte und mögliche Alternativen. Bürgermeister Florian Obermeier ist unzufrieden.

Es gehört zu den Pflichten einer Gemeinde ein Obdach, also eine Unterkunft, für diejenigen bereit zu halten, die übergangsweise auf der Straße leben müssten – sowohl für Dauerobdachlose, die auch immer wieder einmal in der Gemeinde Bernhardswald unterwegs sind, als auch für Menschen, die durch eine Katastrophe wie Wasserschaden oder Brand sein Obdach verloren hat. Darüber informierte Bürgermeister Florian Obermeier die Mitglieder des Gemeinderates.

Obermeier betonte ausdrücklich, dass dies nur ein vorübergehende Lösung sei, um den Betroffenen ein Dach über den Kopf bieten zu können. Da es immer schwierig ist, im Notfall eine Unterkunft für Bedürftige zu finden, plant die Gemeinde Bernhardswald zwei Container anzuschaffen. Ein Container wird mit einem Hochbett, zwei Stühlen, einem Tisch, einer Waschmöglichkeit sowie Heizung, Strom- und Wasseranschluss ausgestattet. Der Zweite ist lediglich als Schlafplatz mit Strom und Heizmöglichkeit vorgesehen.

Standort am Bauhof geplant

Die beiden Container werden am gemeindlichen Bauhof aufgestellt und sind nur als Notunterkunft für eine befristete Zeit gedacht. Das Bauamt hat ein Angebot für einen Wohncontainer eingefordert und die Kosten samt Aufstellung und Transport wurden knapp 27000 Euro betragen. Die Anbindung an das Strom-, Trink- und Abwassernetz wurde mit etwa 6000 Euro angegeben. Für den zweiten Container wurde ein Preis von knapp 15000 Euro angegeben plus etwa 3000 Euro für Lieferung und Aufstellung sowie 2000 Euro für den Stromanschluss. Lisa Obermeier von der Verwaltung teilte mit, dass nach Möglichkeit gebrauchte Container gekauft werden sollten.

Tiny Haus als Alternative?

Das Thema regte eine Diskussion an. Markus Berger befürwortete das Vorhaben und wollte wissen wie überprüft werden kann, dass die Betroffenen sich dann auch wieder auf Wohnungssuche begeben. Claudia Auburger schlug vor, sich die Container-Notunterkunft mit anderen Gemeinden zu teilen. Für Josef Fichtl würde sich die Anschaffung eines Tiny Hauses, das eventuell an Feriengäste vermietet werden könnte, effektiver sein. Ein weiterer Vorschlag war, die Menschen in einem der 36 leer stehenden Häusern unterzubringen. Dietmar Weigert brachte die Pfarrhöfe ins Gespräch.

Mit einer knappen Mehrheit, neun zu acht Stimmen, sprach sich der Gemeinderat am Ende für die Container aus. Der Bürgermeister betonte, er sei mit dem knappen Abstimmungsergebnis nicht zufrieden.