Brauch Blickfang zu Ostern
Gartler schmücken die Brunnen und setzen ihnen die Krone auf. Damit wecken sie auch Frühlingsfreude.

Regenstauf.Auch in diesem Jahr schmückt den Sagenbrunnen am Marktplatz in Regenstauf eine bunte Osterkrone, die vom Obst- und Gartenbauverein (OGV) 2014 zum ersten Mal gestaltet wurde. Im vorigen Jahr hatte der OGV diesen jungen Brauch aufgrund der Corona-Pandemie ausgesetzt. Doch jetzt soll der Osterbrunnen wieder Freude bereiten und wieder bis zwei Wochen nach Ostern ein Hingucker für die Regenstaufer Bevölkerung und die Besucher Regenstaufs sein.
2014 schmückte der Obst- und Gartenbauverein Regenstauf, damals unter der Leitung des OGV Vorsitzenden Dieter Glatzel, den Brunnen zum ersten Mal. Die Osterkrone ist aus filigran geschwungenem Eisen konstruiert, die Stangen haben einen Durchmesser von 16 Millimetern. Dieses Gestell ist mit 70 Tannen-Girlanden mit einer jeweiligen Länge von 2,70 Metern dekoriert. Dazu kommen dreireihige Ketten aus 2500 Eiern in den Farben Geld und Rot. Das Aufsetzen der Krone ist ohne technische Hilfe durch die Mitarbeiter des Bauhofs nicht möglich, erzählt Glatzel.
Das Schmücken der Brunnen an Ostern ist kein christlicher Brauch, wie Glatzel festgestellt hat. Vielmehr solle mit den geschmückten Brunnen die Freude der Menschen über die Wiederkehr des Frühlings, über das Aufsprudeln der Quellen im Frühjahr, das lebensspendende Wasser zum Ausdruck gebracht werden. Der Brauch, Osterbrunnen zu schmücken, stammt vermutlich aus der Fränkischen Schweiz. Der Ursprung des Brauchs dort ist unklar. Neben christlichen Interpretationen wird als Erklärung auch die Wasserarmut der Fränkischen Schweiz genannt, durch die die Wasserversorgung einen besonders hohen Stellenwert bekommt.
Neben dem Sagenbrunnen am Marktplatz in Regenstauf gibt es weitere Brunnen in den Ortsteilen Ramspau, Steinsberg und Karlstein. Sie sind alle wesentlich kleiner, aber genauso liebevoll geschmückt.
Der Brunnen in Steinsberg steht neben dem Gasthaus Alte Hofmark, und den Ramspauer Osterbrunnen findet man neben der Kirche. Der kleinste Brunnen steht auf einem Privatgrundstücke in Karlstein. (lgs)
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