Bisher oblag die Trägerschaft der Pfarrer-Freimuth-Stiftung, die 1908 vom damaligen Wörther Pfarrer Georg Freimuth gegründet wurde. Hauptzweck der Stiftung war der Unterhalt eines Kindergartens, der damals als Kinderbewahranstalt tituliert wurde. Für sein Engagement um die Kinderbetreuung Anfang des 20. Jahrhunderts wurde Pfarrer Freimuth zum Ehrenbürger der Stadt Wörth ernannt. Der Kindergarten sollte im christlichen Sinne geführt werden, lauteten die Vorgaben der Stiftung, sagte Bürgermeister Josef Schütz zum geschichtlichen Hintergrund der Pfarrer-Freimuth-Stifung.
Vorsitzender der Stiftung ist Pfarrer Johann Baier, Vertreter des Pfarrgemeinde- und des Gemeinderats sind im Stiftungsrat. Die Anforderungen an die Betreiber eines Kindergartens werden immer aufwendiger. Alle Beteiligten, Stadt und Stiftung, waren sich einig, den Vertrag zu kündigen. Die Trägerschaft mit der Stiftung wurde im Jahr 1992 auf 30 Jahre geschlossen, so war es 2021 möglich, im gegenseitigen Einvernehmen zu kündigen, betonte Schütz. Der Entschluss wurde von beiden Seiten einvernehmlich gefällt.
Vonseiten des Stadtrats stand zur Diskussion, das kinder-reich in eigener Trägerschaft weiterzuführen oder an einen externen Träger zu übergeben. Da die Stadt Wörth mit dem BRK, das in Oberachdorf eine Rettungswache stationiert hat und regelmäßig Blutspendetermine in Wörth anbietet, schon lange eine gute Zusammenarbeit pflegt, fiel die Entscheidung, die Trägerschaft des kinder-reich an das BRK zu übertragen, das den Kindergarten im christlichen Sinne weiterführen wird. Zur Unterzeichnung kamen Kreisgeschäftsführer Björn Heinrich und Janina Weißenseel, Leiterin soziale Arbeit, Kindheit und Jugend, nach Wörth. Das Gebäude gehört weiterhin der Stadt Wörth. Das Personal wird vom BRK übernommen, und die vier Kindergartengruppen mit insgesamt 100 Kindern bleiben unverändert. Voraussichtlich wird im Jahr 2023 sogar eine fünfte Gruppe benötigt, so die Verantwortlichen. (llt)
