Coronavirus
Corona-Ausbruch im BRK-Heim Neutraubling

Zum zweiten Mal seit Beginn der Pandemie gibt es einen größeren Ausbruch in dem Seniorenheim. Es gilt ein Besuchsverbot.

01.03.2022 | Stand 15.09.2023, 7:04 Uhr
Im Seniorenheim in Neutraubling gibt es wieder vermehrt Corona-Fälle. −Foto: Lydia Graggo, Fotoatelier Neutra

Zum zweiten Mal seit Beginn der Coronavirus-Pandemie sehen sich Mitarbeiter und Bewohner des BRK-Seniorenzentrums Neutraubling mit einem größeren Corona-Ausbruch konfrontiert. Das hat der BRK-Bezirksverband Niederbayern/Oberpfalz als Träger in einer Pressemitteilung bestätigt.

34 Bewohner mit Schnelltest positiv auf Corona getestet

„Am Dienstagmorgen verzeichneten wir bei 34 Bewohnern und 16 Mitarbeitern positive Schnelltest-Ergebnisse“, erklärt Heimleiter Michael Melcher. Über das Gesundheitsamt und Neutraublinger Hausärzte sei diese Woche noch eine PCR-Reihentestung vorgesehen. Für die gesamte Einrichtung am Marktplatz gilt laut Melcher ein von den Behörden empfohlenes Besuchsverbot.

„Wir wissen, dass diese Situation für unsere Bewohner und ihre Familien abermals nicht einfach ist, bitten in diesem Punkt aber um Verständnis. Es geht um die Sicherheit aller Menschen, die in unserem Haus ein und aus gehen“, betont er. Hintergrund für die Vorgabe sei, dass die betroffenen Senioren in allen Bereichen des Hauses lebten.

Milde Krankheitsverläufe, auch bei Senioren

Die Krankheitsverläufe seien bislang mild – sowohl beim Personal als auch bei den Senioren. „Alle Bewohner, die geimpft sind, haben aktuell so gut wie keine Symptome. Wir sprechen hier maximal von Halskratzen und Heiserkeit“, zeigt der Heimleiter auf. Bei zwei ungeimpften Personen seien derzeit schwerere Grippe-Anzeichen festzustellen.

Die Impfquote in der Einrichtung in Neutraubling, die vor genau einem Jahr schon einmal von einem Ausbruch ereilt worden war, ist nach BRK-Angaben hoch. Sie ist laut Michael Melcher bei derzeit 90 Bewohnern und 93 Beschäftigten „jeweils im Bereich der 91 Prozent angesiedelt“. Eine Tatsache, die BRK-Bezirksgeschäftsführer Mario Drexler optimistisch stimmt, die Situation unter Kontrolle behalten zu können. „Trotzdem wissen wir alle, wie heimtückisch dieses Virus ist“, sagt er. In einem hochsensiblen Bereich wie einem Pflegeheim sei bei Prognosen zum Verlauf von Ausbrüchen höchste Vorsicht geboten.

Die Ereignisse hatten ihren Anfang am Samstagnachmittag genommen, als sich „mehr oder weniger aus dem Nichts“, wie es Michael Melcher formuliert, bei immer mehr Bewohnern Symptome gezeigt hätten. „Wir haben diese Beobachtung in Zeiten der hochansteckenden Omikron-Variante in unseren Häusern immer wieder gemacht“, erläutert Mario Drexler. „Einzelne Fälle, die es auch zuvor immer wieder gab, wachsen sich plötzlich zu einer Erkrankungswelle aus. Es geht rasend schnell.“

Immer wieder diffuses Aufflackern in Neutraubling

InNeutraubling habe es seit Dezember immer wieder einmal ein „diffuses Aufflackern“gegeben, sagt Melcher. „Aber es war immer im Bereich des normalen Pandemie-Geschehens, das mittlerweile zu unserem Alltag gehört.“ Um die Lage im Blick zu behalten, hatten seine Mitarbeiter routinemäßig seit Ende Januar alle Bewohner zweimal pro Woche schnellgetestet. Aktuell sei auf tägliche Testungen umgestellt worden.

Wie es das Virus ins Haus geschafft habe, darüber könne nur spekuliert werden, meint Mario Drexler. Es könne und dürfe – erst recht in diesen Zeiten – ohnehin niemals um Schuldzuweisungen gehen. „Die Menschen haben Kontakte und alle ein privates Umfeld, in dem sie sich frei bewegen dürfen – unsere Bewohner genauso wie unsere Beschäftigten.“ Vor diesem Hintergrund sei es gerade mit Blick auf die derzeit grassierende, leicht übertragbare Virus-Variante unmöglich, mit Sicherheit zu sagen, wo ein Ausbruch wie der in Neutraubling seinen Anfang genommen habe.

Unter dem Strich sei die Lage angespannt, aber noch beherrschbar, sagt Michael Melcher. „Wir können die Dienste abdecken. Auch wenn die Personaldecke durch die 16 Quarantäne-Ausfälle im Team sehr dünn geworden ist“, erklärt er.