Geschäftsübergabe
Die Apotheke führt nun der Nachwuchs

Marius Gehr, der Inhaber der Georgs-Apotheke in Obertraubling geht nun in den Ruhestand. Sein Sohn führt den Betrieb weiter.

02.08.2021 | Stand 16.09.2023, 1:22 Uhr
Im Beisein von BM Rudi Graß (li.) und Alt-BM Alfons Lang (re.) übergibt Marius Gehr die Insignien der Apotheke an seinen Sohn Kilian Gehr. −Foto: Matok

Mit viel Herzblut hat Marius Gehr die St. Georgs-Apotheke – die erste Apotheke in Obertraubling - in den vergangenen 43 Jahre geführt. Nun verabschiedete er sich in den wohlverdienten Ruhestand. Die Leidenschaft für seinen Beruf behält der 69-jährige, doch die Schlüssel reichte der Obertraublinger an seinen Sohn Kilian Gehr weiter, der bereits seit einiger Zeit in der Apotheke mitarbeitete. Im gleichen Atemzug bedankte sich der Seniorchef bei seinen Mitarbeitern für die tolle Zusammenarbeit. Als damals jüngster, selbstständiger Apotheker Bayerns eröffnete Marius Gehr 1978 die St. Georgs-Apotheke in Obertraubling, Pindorfer Straße. Er musste hart arbeiten und sich erst einen Kundenstamm aufbauen.

Zum Studium der Pharmazie führte ihn die Interdisziplinarität des Fachs - die Schnittstelle zwischen Medizin, Chemie, Physik und Botanik deckte sich mit seinen Interessensgebieten. „Letztendlich war das Studium jedoch nur ein Werkzeug.“ Im Zentrum seines Interesses standen immer die Patienten die ihm mehr als vier Jahrzehnte ihr Vertrauen schenkten, für die er tagtäglich Ansprechpartner war. „Helfen kann man Menschen nicht nur durch Medikamente, sondern durchs Zuhören, durch Gespräche und die Natur“, für die er sich nebenberuflich jahrelang einsetzte, betonte der Senior. Er bot Waldführungen und Pilzbestimmung an, hielt Vorträge über das Waldsterben und testete als einer von wenigen Apotheken kostenlos für ihre Patienten den Radioaktivitätsgehalt in Lebensmitteln nach der Nuklearkatastrophe von Tschernobyl. Für seinen Einsatz wurde ihm 1988 die erste Umweltschutzmedaille – als Auszeichnung für besondere Verdienste um die Umwelt in Bayern – verliehen. „Ich habe natürlich nie ganz aufgehört, mich für unsere Umwelt und unsere Gemeinde einzusetzen, für meine Mitmenschen einzustehen und als Apotheker zu helfen, wo ich kann.“ Für diesen Dienst dankten ihm stellvertretend für die Gemeinde Bürgermeister Rudolf Graß und Altbürgermeister Alfons Lang für die Caritas Sozialstation Bruder Konrad in Obertraubling.

Neue Generation, neue Herausforderungen. „Ich bin dankbar für diese Chance“, sagte der 30-jährige Sohn Kilian Gehr. „Mein Vater hat mir nicht nur die Apotheke, sondern auch die Verantwortung für unsere Patienten übertragen.“ Einen Teil dieser Verantwortung sieht er darin, seine Patienten im Digitalisierungsprozess abzuholen und mitzunehmen. „Das E-Rezept, Online-Beratung, etc. sind Themen, die mit diesem Prozess Hand in Hand gehen. Vor allem unsere älteren Patienten müssen bei diesen Veränderungen aufgeklärt werden.“ Mit diesen Herausforderungen steht er in Obertraubling zumindest nicht mehr allein dar. Mittlerweile gibt es auch noch die „Regenbogen Apotheke“, die 2000 von Apothekerin Renate Keck eröffnet wurde. „Gemeinsam werden wir alle Herausforderungen der Zukunft meistern – da bin ich mir sicher“, sagte der neue Inhaber. Informationen zum E-Rezept und allen weiteren Angeboten werden auf dem Instagram- und Facebook-Kanal der St. Georgs-Apotheke kommuniziert. „Außerdem können die Kunden jederzeit zu ihm in die Apotheke kommen – gerne beantworte er all Ihre Fragen!“ (lok)