Kultur
Ein Fest rund um Pfatters Kartoffeln
Das Erdäpflfest in Pfatter ist das größte seiner Art in der Region. Tausende Besucher lockt es in die Donaugemeinde.
Pfatter.Das Pfatterer Erdäpflfest ist Beweis für die Qualität der Erdäpfel: Denn in den lockeren, sandigen Ackerböden rund um Pfatter gedeiht die nährstoffreiche Erdfrucht am besten. Das weiß man in der Region zu schätzen und richtet der Knolle wunderbare Feste aus: Ganze zwei Tage lang wird Pfatter wieder zum kulinarischen Feld für Erdäpflgerichte und regionale Spezialitäten.
Die ersten Frühkartoffeln

Zum 12. Erdäpflfest laden die Schützengesellschaft Hubertus Pfatter und die Landfrauen für das Wochenende vom Samstag, 1. Juni bis Sonntag, 2. Juni in die Festhalle Bayer-Huber in die Nikolastraße ein. Bereits seit Wochen laufen die Vorbereitungen für das Familienfest mit traditionellen Köstlichkeiten rund um die braune Knolle. „Die Arbeiten laufen nach Plan, wir sind gut in der Zeit“, sagt Festleiter Jörg Becker – noch ganz entspannt.
Gerade rechtzeitig werden dann die ersten Frühkartoffeln auf dem Hof der Familien Bayer/Huber eintreffen, denn die sind Anlass und Voraussetzung für das Erdäpflfest, bei dem es am Samstag losgeht mit der Zubereitung der neuen Ernte in Form von Frühkartoffeln in Montour, d. h. mit einer frischen Quark-Kräutersauce und einer deftigen Erdäpflsuppe.

„Weil die Jungen die alt überlieferten Rezepte weiter erlernen, werden in Pfatter die Erdäpfelspeisen nicht in Vergessenheit geraten“, stellt die ehemalige Ortsbäuerin Maria Lugauer zufrieden fest. Sowohl beim Kneten des Teigs, beim „Wutzeln“ der Fingernudeln, beim Ausrollen der verschiedenen Maultaschen oder auch an den Öfen, überall wird der eifrige Nachwuchs in die Arbeiten miteinbezogen. Rund 40 geübte Landfrauen aus Pfatter und Griesau werden sich außerdem ins Zeug legen, um die begehrten Oberpfälzer Erdäpfelspezialitäten herzustellen, denn aufwendig in der Herstellung sind die Gerichte allemal – und wahrscheinlich gerade deswegen auf dem Fest so begehrt.
Denn wer nimmt sich heutzutage noch so viel Zeit bzw. wer beherrscht sie noch - die Zubereitung rescher Maultaschen und handgeformter Fingernudeln? Die eingespielte Mannschaft um Festleiter Jörg Becker ist auf jeden Fall gewappnet und verspricht wieder einen Gaumenschmaus der besonderen Art.

Um den Ansturm einigermaßen bewältigen zu können, wird der stillgelegte Backofen der Bäckerei Pöllath wieder zum Glühen gebracht. Mit dem „Maultaschen-Express“ wird dann Alois Zitzelsberger die Rohware anliefern. Die beiden Bäckermeister Georg Pöllath und Herbert Stadler sorgen dafür, dass sie zuerst mit flüssiger Butter bestrichen und anschließend goldbraun gebacken werden. So bleiben sie saftig. Ihren Respekt zollte die Wörtherin Berta Schnurrer beim letzten Fest: „Alle zwei Jahre freuen wir uns wieder auf diese Kartoffelleckereien.“ Ihr Favorit war ein gemischter Teller mit Maultaschen, Fingernudeln und Reiberdatschi.
Renate Pflamminger aus Leoprechting war vollends begeistert von der Zubereitung der Speisen, nachdem sie ihren Teller geleert hatte: „Mein Mann und ich sind zum ersten Mal hier nach Pfatter gekommen, weil uns bei der Vorankündigung in der Mittelbayerischen Zeitung bereits ‚das Wasser im Mund zusammen lief‘.
Maultaschen und Fingernudeln
Der Festbetrieb beginnt am Samstag, 1. Juni ab 19 Uhr. Für zünftige Musik sorgt das Pfatterer Duo „Only Two“. Bei dem bayerischen Abend, bei dem das dunkle Bier in Steinkrügen gereicht wird, dürfen sich die Gäste auf Frühkartoffeln in Montour und Erdäpflsuppe freuen. Ab 22 Uhr ist die Bar in der Erdäpflgruam geöffnet.

Am Festsonntag, 2. Juni gibt es ab 11 Uhr die bayerischen Erdäpflschmankerl. Neben den legendär bekannten Pfatterer Maultaschen, wahlweise mit verschiedenen Füllungen, werden Fingernudeln, Bröselschmarrn und Reiberdatschi zubereitet. An beiden Tagen gibt es Grillspezialitäten sowie Käse und frische Brezen.
Ab 13 Uhr ist das Kuchen- und Tortenbuffet eröffnet. Alleinunterhalter Bernhard Vilsmeier spielt zur Unterhaltung den ganzen Tag auf. Für den Nachwuchs stehen eine Losbude und kostenlos die Pfatterer Kinderbahn zur Verfügung. Außerdem kann der Nachwuchs seine Treffsicherheit mit dem Lichtgewehr testen.
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