Maria Fertig feierte ein besonderes Jubiläum, nämlichen ihren 100. Geburtstag. Sie ist die älteste Bürgerin der Gemeinde Sünching. Neben der Familie, zwei Söhne und zwei Enkelkinder mit Familien und fünf Urenkeln, kam eine ganze Schar an Gratulanten. Neben Bürgermeister Robert Spindler gratulierten Vertreter der örtlichen Vereine und der Kreis-CSU mit MdB Peter Aumer und MdL Sylvia Stierstorfer. Auch Landrätin Tanja Schweiger gratulierte persönlich.
Erste Frau im Gemeinderat
Die Familie, die sie umsorgt, ist Maria Fertigs Lebenselixier. „Ich bin nicht aufgeregt. Es freut mich, dass ich heute so vielen Leuten die Hände schütteln darf“, sagte die Jubilarin, die sich immer gerne im kommunalen, kirchlichen und gesellschaftlichen Leben der Gemeinde einbrachte. Maria Fertig war die erste Frau, die 1972 in den Gemeinderat gewählt wurde, war Vorsitzende des KDFB-Zweigvereins und war die gute Seele in der Tierarzt-Praxis ihres Mannes. Durch ihr Engagement prägte sie viele Dinge im Ort mit.
Aus ihrem Leben weiß sie so manches zu erzählen. „Damals sagte man mir, ich soll heimgehen und für meinen Mann kochen, und mich um die Kinder kümmern, als ich mich politisch engagierte“, erzählte sie.
Organisatorin in der Praxis
Geboren wurde die Jubilarin 1921 in Straubing. Dort wuchs sie mit zwei älteren Schwestern auf. Nach der Volksschule besuchte sie die „Höhere Töchter Schule“ der Ursulinen. Mit 18 Jahren heiratet sie den Tierarzt Dr. Herman Fertig, der 1946 eine Tierarztpraxis in Sünching eröffnete. Seitdem ist ihr Sünching zur Heimat geworden. 1953 baute das Paar dort ein Haus. Ihren Mann unterstützte sie in der Praxis. Auch für Sohn Franz, der die Praxis später vom Vater übernahm, organisierte sie den Praxisalltag. Der Kontakt zu den Menschen ist und war Maria Fertig immer wichtig, wie man auch an ihrem 100. Geburtstag merkte.
Mittlerweile hat sich die Jubilarin, die seit einigen Jahren im Rollstuhl sitzt, ein wenig aus der Öffentlichkeit zurückgezogen, ist aber trotzdem an allem, was in Sünching und der Welt passiert, rege interessiert. Von Baron Johann Carl Freiherr von Hoenning O’Carroll gab es einen galanten Handkuss; die Abordnung des KDFB verpackte den Lebenslauf der ehemaligen Vorsitzenden in ein Gedicht. (llt)