Kriminalität
Eisenstange im Maisfeld: Schreck bei Sinzinger Landwirt sitzt tief

25.08.2022 | Stand 15.09.2023, 3:54 Uhr
Selina Schaefer
Die Maisernte läuft. −Foto: Julian Stratenschulte/dpa

Die Polizei sucht einen Saboteur. Drei Metallstäbe hat ein Landwirt aus dem Gemeindebereich Sinzing bei der Maisernte innerhalb von nur 100 Metern aus dem Feld gezogen – gerade noch rechtzeitig.



Denn: „Einen Maschinenschaden hat man auf jeden Fall, aber der Häckslerfahrer kriegt den Schlag gar nicht mit. Den zerreißt es.“ Das schildert der betroffene Landwirt. Seinen Namen will er nach dem Schreck lieber nicht in der Zeitung lesen.

„So etwas ist fahrlässige Tötung“

Bei der Maisernte sitze der Fahrer direkt über der Maschine, erklärt der Landwirt. Wenn da ein Metallteil in den Häcksler gerät, kann das Metall bis in die Kabine schießen. Das ende schlimmstenfalls tödlich. „Alle Jahre passiert so etwas“, bayernweit, weiß der Landwirt. Oft seien es Maishasser oder extreme Biogasgegner, die mit solchen Aktionen auch bewusst Menschenleben gefährden.

In seinem Fall jedoch denkt der Betroffene mittlerweile, dass es persönlich gegen ihn gerichtet sei. „So etwas ist fahrlässige Tötung“, stellt er fest. Und er betont: Ihn selbst würde es wahrscheinlich nicht einmal treffen, sondern einen Mitarbeiter oder auch Menschen, die neben der Maschine gehen und von den umherschießenden Teilen getroffen würden. „Maschinen kann man richten, aber Menschenleben sind eine andere Liga.“

Metalldetektoren verhindern Schlimmeres

Der Bauer zeigte sich überzeugt, dass die Metallteile gezielt in den Feldern positioniert wurden, allein bei der vergangenen Ernte drei in einem Feld. „Beim zweiten Stab hab‘ ich gesagt, ich mag nicht mehr“, da war es schon spät und zu dunkel, das Metall zu suchen. Der dritte sei wenige Tage später von dem Metalldetektor am Einzug entdeckt worden. Erkennt der Detektor Metall, auch Bierdeckel, dann stoppen sofort die Maschinen, um Schlimmeres zu verhindern. Bisher sei „Gott sei Dank“ noch kein Schaden entstanden, weder an Maschine noch Mensch.

Über Vorfälle dieser Art wird in Bayern schon seit mehreren Jahren berichtet. Der Sinzinger Landwirt erzählt, dass erstmals vor drei Jahren einen Metallstab in einem Feld entdeckt habe. Zufällig, denn er sei gut versteckt gewesen. Die Nächte vor der Maisernte habe er heuer kaum geschlafen. Er hofft auf Aufklärung.