Glaube
Frauenbründl zog Scharen an

Zum Tag der sieben Schmerzen Mariens kamen die Gläubigen. Nach dem Gottesdienst in der Kirche wurde gefeiert und geratscht.

15.09.2019 | Stand 16.09.2023, 5:26 Uhr

In der Kirche hieß die Riege der Priester und Patres Abt Thomas Freihart willkommen. Fotos: Josef Eder

Der alljährliche Pilgergang in die Eremitage Frauenbründl ist für die Gläubigem einer der wichtigsten Festtage des Jahres. Das volkstümlich kirchlich-ländliche Bründlfest, oder in früherer Zeit, als es noch die Peisenhofer Dult war, zieht die Menschen an. Hans Deml aus Großberg, ein gebürtiger Poigner, ist seit 1948 jedes Jahr dabei.

1714 Spendenaufruf erlassen

Der jetzt 70-jährige Schuster ist Rektor Ecclesia. Er bewohnt als Eremit die Klause. Bruder Otto aus der niederbayerischen Einsiedelei Gangkofen war mit anwesend. Die weite Reise aus dem französischen Ölenburg hat Trappistenbruder Fere Severin auf sich genommen. Für drei Tage weilt in er Frauenbründl. Die Gläubigen saßen oder standen am Waldesrand auf der rückwärtigen, terrassenförmig angelegten Fläche der Einsiedelei. Der überdachte Altar steht an der Mauer des kleinen Klosters. Die Deigner Musikanten unter Leitung von Hans Kindl am Bass begleitete die Messe.

Im Anschluss trafen sich nachdem Gottesdienst die ersten zum Ratsch. Viele Ältere, manche nicht mehr so mobil, sind gekommen. Bei den Männern handeln die Gespräche eher um die Hofübergaben, den Beruf oder das meist gebrauchte Idiom war: „Woaßt es no?“ Lachend wird sich zugeprostet. Beachtung findet auch die Renovierung der Eremitage. Das Kirchlein, der Glockenturm, das Refektorium und die Kerzenkapelle – alles erstrahlt in neuem Glanze. Im Jahre 2006 hat Pater Ludwig mit der Renovierung begonnen. Schuster setzt sie fort. Schon über 750 000 Euro wurden investiert. Aus dem Nachlass eines Eremiten stammt die Summe, um das Geläut zu elektrifizieren.

Das ganze Jahr über kommen Menschen zum Marienbrünnl am Waldrand. Leise plätschert es aus der Wand an der vorderen Außenseite des Kirchleins. Wunderkraft soll das Wasser haben, sagt die Legende. Gläubige Menschen sprachen ihr schon immer besonders Heilung von Augenleiden bzw. Schutz des Augenlichtes zu. Es gehört bei einem Besuch dazu, dass man sich hier mit dem kalten Wasser die Augen auswäscht.

Innenraum mit Blumenschmuck

Bis 1960 zeugten davon zahlreiche Votivtäfelchen in der Kirche davon. Aber auch kleine Nachbildungen von Beinen, Armen und Krücken. Sie werden jetzt in der Sakristei aufbewahrt. Heute sind wieder kleine Ikonen mit Wünschen in der Kirche aufgehängt. Links neben dem Altar stehen viele kunstvoll gefertigte Kerzen. Der Innenraum der Kirche präsentiert sich mit Blumenschmuck im Festtagsgewand.

Gegen 11 Uhr trafen mehr als einhundert Pilger aus der im Regensburger Stadtsüden gelegenen Pfarrei St. Wolfgang ein. Morgens um sieben Uhr sind sie losgegangen. Über Graß, Leoprechting, Hohen- und Niedergebraching ging es nach Peising. Dort wurden die Schritte schneller, den das Frauenbründl war zu sehen. Grund der Wallfahrt ist, die Verschonung von Kumpfmühl im II. Weltkrieg. Die Messe hielt Johannes aus Paring.

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