Natur
Gartenschule: Kinder entdecken Kräuter

Der Kurs weckt ein Bewusstsein für die Abläufe im Gartenjahr. Der Kreislehrgarten in Regenstauf ist ein idealer Standort.

10.09.2021 | Stand 16.09.2023, 0:46 Uhr
Martina Groh-Schad
Stephanie Fleiner (hinten rechts) und Christine Gietl vom Kreisverband Regensburg für Gartenkultur und Landespflege e.V. brachten den Kindern bei, was es rund um Kräuter zu wissen gibt. −Foto: Martina Groh-Schad

Gespannt verfolgen die Kinder, wie Christine Gietl Samen in den Anzuchttöpfen verteilt. Kresse und Radieschen sollen wachsen. „Dazu nimmt man eine besondere Erde“, erklärt die Fachberaterin des Kreisverbands für Gartenkultur und Landschaftspflege. Auf die Nährstoffe komme es an, erklärt sie, damit die Kräuter viele Wurzeln entwickeln. „Je mehr Wurzeln, umso besser werden die Kräuter.“

14 Kinder zwischen fünf und zehn Jahren aus den OGV-Ortsgruppen im Landkreis nahmen an der diesjährigen Gartenschule teil. „Der Kurs war schnell ausgebucht“, sagt Stephanie Fleiner, Geschäftsführerin des Kreisverband Regensburg. „Wir haben eine längere Warteliste.“ Das Anliegen der Aktiven: Sie wollen bei Kindern ein Bewusstsein für die Natur und die Abläufe im Gartenjahr wecken. „Kinder sollen lernen, dass es nicht alles fertig im Baumarkt gibt“, betont Fleiner.

Je ein Modul im Frühjahr und Herbst

Es geht also im übertragenen Sinne auch bei den Kindern um Wurzeln, die gelegt werden. Einmal das Interesse geweckt, hoffen die Fachberater, dass sie auch als Erwachsene am Gärtnern Freude finden. Seit drei Jahren gibt es die Gartenschule. Jeweils im Frühjahr und im Herbst findet ein Modul statt. Zumindest theoretisch, denn im vergangenen Jahr wie auch 2021 machte die Pandemie den Frühjahrs-Kursen einen Strich durch die Rechnung. Doch das soll nur eine temporäre Einschränkung sein.

Ursprünglich sieht das Konzept der Gartenschule vor, dass die Kinder im Frühjahr etwas säen und im Herbst dann ernten, um den Kindern den Jahreslauf näher zu bringen. „Die Kinder sollen verstehen, wie ein Gartenjahr abläuft“, betont Fleiner. Das Wissen über den Kreislauf der Natur werde gestärkt. Zudem erhöhe sich das Verständnis für die natürlichen Abläufe. „Das Interesse an der Natur ist bei vielen Kindern noch groß“, sagt Fleiner.

Gartenschule:Ziel:
Seit drei Jahren bietet der Kreisverband Regensburg für Gartenkultur und Landespflege die Gartenschule an.Die Kurse sollen Kinder an das Gärtnern heranführen.

Die Leiterinnen setzen bei ihrer Gartenschule auf Qualität statt auf Quantität. „Es gibt ohnehin schon so viele Angebote für Kinder und sie haben viel zu tun“, sagt Fleiner. Statt den Stundenplan zusätzlich zu belasten, versteht sich die Gartenschule als entspannendes Programm im oft vollgepackten Terminkalender der Kinder. Die Zahl der angebotenen Kurse soll daher gering bleiben. „Uns ist Nachhaltigkeit sehr wichtig“, erklärt Fleiner. „Die Kinder sollen sich über einen längeren Zeitraum intensiv mit einem Thema beschäftigen.“

Bei Oma und Opa helfen

Unter den Kindern sind kleine Profis, die schon viele Erfahrungen als Hobby-Gärtner gesammelt haben und auch Anfänger. „Wir haben zu Hause nur einen kleinen Garten“, erzählt die achtjährige Hannah. Ein eigenes Beet habe sie daher nicht. „Aber bei Oma und Opa können wir helfen.“ Die elfjährige Kathi dagegen hat schon mehrere Module der Gartenschule besucht und zu Hause auf dem Balkon bereits Kräuter angebaut. Trotzdem wollte sie auch diesmal wieder dabei sein. „Hier im Kreislehrgarten ist es entspannend und schön“, schwärmt sie.

Am Ende stellten die Kinder mit Kräutern einen Quark her, der vor Ort gemeinsam probiert wurde „Die Kinder können bei der Zubereitung richtig kreativ werden“, sagt Fleiner. „Manche essbare Kräuter sind kleine Blüten und das mögen die Kinder sehr.“