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Glasfaser auch für die Randlagen

Der Markt Beratzhausen und R-KOM wollen die Gigabitversorgung realisieren.

13.01.2021 | Stand 16.09.2023, 4:23 Uhr
Beratzhausen treibt den Ausbau des Breitbandnetzes voran. 2022 sollen die ersten Anschlüsse in Randlagen in Betrieb gehen. −Foto: Carsten Rehder/dpa

Bekanntlich sind die letzten Meter eines langen Weges immer die schwersten. Dies gilt auch für den Breitbandausbau. Alle Experten sind sich einig, dass zukünftig nur ein Glasfaseranschluss (FTTH Fiber-to-the-home Glasfaser bis ins Haus) eine uneingeschränkte Teilhabe an der Informationsgesellschaft ermöglicht. Glasfaserkabel sind 100 Millionen Mal so leistungsfähig wie herkömmliche Kupferleitungen. Doch die Errichtung eines Glasfasernetzes ist aufwendig und teuer. Dabei wird gerade auf die Erschließung von Rand- und Einzellagen häufig aufgrund wirtschaftlicher Überlegungen verzichtet.

Der Freistaat Bayern und die Bundesrepublik Deutschland unterstützen deshalb die Kommunen dabei, allen Bürgern die Teilhabe an der Informationsgesellschaft zu ermöglichen. Umfangreiche Förderprogramme sollen den Gigabit-Netzausbau ermöglichen.

Der Markt Beratzhausen startete im Mai 2020 ein Auswahlverfahren nach der Rahmenrichtlinie des Bundesverkehrsministeriums. Das Ziel war, einen Netzbetreiber für das in den bisher unterversorgten Ortslagen zu errichtende Glasfaser-Netz auszuwählen. Im Rahmen des Vergabeverfahrens wählte Beratzhausen den Regensburger Telekommunikationsanbieter R-KOM mit seinem Diensteangebot Glasfaser Ostbayern aus. R-KOM ist ein Unternehmen der Stadt Regensburg.

Zur Schließung der Versorgungslücke im Markt wird, wenn alle Genehmigungen und Freigaben vorliegen, innerhalb der nächsten drei Jahre ein Glasfasernetz errichtet. Dieses Netz reicht vom zentralen Knoten in die Keller der bisher unterversorgten 386 Gebäude. Die Aufgabe des Netzbaus übernimmt der Markt Beratzhausen. R-KOM wird anschließend das Glasfasernetz anmieten, betreiben und Telekommunikationsdienste anbieten. „R-KOM und die Marktgemeinde sind sich soweit einig. Wir warten nun auf die Genehmigung des Vorhabens durch die Bundesnetzagentur und die Vergabestelle und beginnen dann umgehend mit der Netzplanung. Ab Herbst 2021 wollen wir die Bauleistung ausschreiben, so dass pünktlich mit dem Frühjahr 2022 der Tiefbau startet. Die ersten Bürger könnten 2022 das Glasfasernetz nutzen“ beschreibt Bürgermeister Matthias Beer den Zeitplan des Projekts.

„Ich freue mich sehr, dass wir künftig die Kommunikation in Lichtgeschwindigkeit in Beratzhausen liefern dürfen“, kommentiert R-KOM-Geschäftsführer Alfred Rauscher die Vergabeentscheidung des Marktrats. „Bei allen kommenden Bauvorhaben gilt es, das Glasfasernetz kostengünstig in Richtung Kunde auszubauen. Unser gemeinsames Ziel ist es, in einigen Jahren die Gebäude im Markt Beratzhausen flächig direkt am Glasfasernetz angeschlossen zu haben.