Als Hans Zollner vor 25 Jahren nach der Priesterweihe in Mannheim seine Primiz in Kareth feierte, hat wohl niemand ahnen können, welche Rolle der ehemalige Karether Oberministrant einmal in Rom spielen würde. Heute ist der Jesuitenpater einer der führenden Fachleute auf dem Gebiet des sexuellen Missbrauchs in der katholischen Kirche, der jetzt sein 25. Priesterjubiläum in seiner Heimatgemeinde Kareth feierte.
Corona kam ihm bei der Organisation des Jubiläums entgegen, denn, wie schon bei seiner Primiz am 15. Oktober 1995, bat er die Karether Pfarrmitglieder, die Feierlichkeiten zum 25. Priesterjubiläum in einem schlichten Rahmen ablaufen zu lassen, „um jeglichen Anschein von Personenkult zu vermeiden“. Dank des Vorbilds seiner Eltern, Margareta und Hans Zollner, ist der Jubilar sehr früh in das kirchliche Leben hineingewachsen. Er war zwölf Jahre Ministrant in Kareth und später auch Leiter für Jugendgruppen. Am Ende seiner Schulzeit kam Zollner über den Religionsunterricht, über Freunde, die im Priesterseminar und in der Jugendseelsorge aktiv waren, sowie über die Mitarbeit im Pfarrgemeinderat Kareth auf die Idee, Priester zu werden.
So trat er 1985 in das Priesterseminar Regensburg ein, um Philosophie und Theologie zu studieren. Aus Respekt vor der Person Ignatius von Loyola, dem Gründer des Jesuitenordens, ging Hans Zollner zum Weiterstudium nach Innsbruck an die von den Jesuiten geleitete theologische Fakultät.
Bereits unter Papst Benedikt wurde er in die Kommission gewählt, die sich mit der Aufarbeitung und Prävention sexuellen Missbrauchs von Kindern beschäftigt. Jetzt, unter Papst Franziskus, ist er der Leiter des „Centre for Child Protection“ im Vatikan.
Sein Priesterjubiläum feierte Hans Zollner in Kareth mit einem Festgottesdienst in der Pfarrkirche in Konzelebration mit Pfarrer Franz Reitinger, Pfarrer Martin Neidl, Pater Peter Linster sowie Dekan Alexander Huber. Dieser sprach dem Jubilar ein herzliches Vergelt’s Gott für sein wissenschaftliches und seelsorgerisches Wirken aus. In seiner Festpredigt stellte Pfarrer Reitinger die besondere Berufung von Pater Zollner unter den Begriff „Gemeinsam im Glauben“, angelehnt an das Evangelium zur Tempelreinigung. Pfarrgemeinderatssprecherin Brigitte Fischer überreichte dem Jubilar ein Geschenk der Pfarrgemeinde.
