Soziales
Hilfsaktion für Kinder wird fortgesetzt

Die Pfarrei Schierling sammelt weiter Spenden für Pro Umanitas in Moldawien. Sie hilft armen Kindern.

04.01.2022 | Stand 15.09.2023, 22:06 Uhr
Die Organisation Pro Umanitas in Moldawien wird von Vladimir Nadrenicinii und dem Herz-Jesu-Priester Pater Pjotr Kuszmann (von rechts) geleitet, mit denen Fritz Wallner weiterhin kooperieren möchte. −Foto: Wallner/Pro Umanita

Vor genau einem Jahr ist Schierlings langjähriger ehemaliger Pfarrer und Ehrenbürger Hans Bock gestorben. Er hatte im Jahre 1999 die Moldawien-Hilfe ins Leben gerufen, und damit armen alten Leuten das Leben sichern helfen, sowie Kinder durch gesunde Ernährung, Bildung und Betreuung die Chance auf eine einigermaßen gute Zukunft zu eröffnen. Diese Hilfe soll über den Tod des Pfarrers hinaus fortgeführt werden.

Der kleine Johan hat kein Gehör und ein anderes Mädchen hat Mitte des Monats ihre Mutter verloren. Mit ihren beiden Geschwistern ist sie jetzt bei der Oma untergekommen, nachdem ihr Vater schon seit einigen Jahren verschollen ist. Das sind zwei typische Schicksale der Kinder in Moldawien, dem ärmsten Land Europas. Sie werden in einem der 16 Tageskinderheime betreut, die von der Wohltätigkeitsorganisation Pro Umanitas betrieben und ausschließlich über Spenden aus der Schweiz, Deutschland, Liechtenstein und Österreich finanziert werde. Es geht ums tägliche Überleben, „Suppenküchen“ und den Zugang zu Bildung. In den Tageskinderheimen werden derzeit 516 Kinder betreut. Diese meist ohne Eltern aufwachsenden Kinder werden oft alten und kranken Großeltern überlassen. Sie leiden Hunger und kennen keine Hygiene. Gesundheitliche Probleme sind die Folge. Kindergeld wird in Moldawien zwar bezahlt, aber nur 25 Euro pro Kind und Monat, und das maximal drei Jahre. Eine staatliche Krankenversicherung gibt es nicht. Umso notwendiger ist die Hilfe über Spenden.

Auch viele alte Menschen haben es in Moldawien schwer. Magere Renten von 20 bis 40 Euro monatlich, sowie schlechte soziale und medizinische Versorgung prägen ihr Leben. Besonders auf dem Land fehlen Heizung und Abwasserentsorgung. Viele alte Leute vereinsamen, leiden unter Hunger und Hoffnungslosigkeit. In einem eigenen Tageszentrum für die Alten werden mit der „Suppenküche“ gesunde Ernährung und soziale Kontakte gewährleistet. In einem dieser Zentren wird täglich der Rosenkranz für alle Wohltäter gebetet.

Auch mit Hilfe aus Schierling haben in den letzten 18 Jahren unzählige Projekte verwirklicht werden können. Verwaltet und organisiert wird die gesamte humanitäre Hilfe von drei Personen, die dafür hauptamtlich tätig sind und monatlich – zusammen – nur rund 1100 Euro Lohn bekommen. Weitere rund 70 Personen sind in den vielen Projekten beschäftigt. In jedem Kindertagesheim arbeitet zum Beispiel eine Köchin, die monatlich knapp 85 Euro erhält. Auch wenn das Einkommen klein ist, so haben diese Frauen und Männer aber über diese Hilfsaktion ein gesichertes Einkommen.

Für die Zukunft wäre es wünschenswert, wenn mit Spenden über die Schierlinger Hilfsaktion die Patenschaft für ein Tageskinderheim mit 25 Kindern im Dorf Mihailovka (Michael) übernommen werden könnte. Es wären dafür jährlich 12000 Euro Spenden nötig. Über jedes Projekt wird von Pro Umanitas ein Verwendungsnachweis erstellt, der den jeweils finanzierenden Institutionen zugesandt wird.

Auch künftig wird die Spendenaktion über die Pfarrgemeinde Schierling abgewickelt. Die Spendenkonten sind: Pfarrei Schierling, Stichwort „Moldawienhilfe“ IBAN DE84 7506 2026 0200 6800 44 Raiffeisenbank Oberpfalz-Süd und IBAN DE19 7505 0000 0840 0668 98 bei der Sparkasse Regensburg.