Pandemie Jetzt impft auch die Wörther Kreisklinik
In Wörth erhält das Personal des Krankenhauses den Corona-Impfstoff. Mediziner Dr. Christian Gößl war der Erste.

Wörth.Er habe „überhaupt nichts gemerkt“, nicht mal einen Pieks, sagte Dr. Christoph Gößl, Chefarzt der Gastroenterologie in der Kreisklinik Wörth. Dort war er am Montag der erste, der eine Impfung gegen das SARS-CoV-2-Virus bekam. Gedauert hat es nur einen kurzen Augenblick.
„Grundsätzlich ist mir es wichtig, dass die Impfungen stattfinden. Ich sehe mich da in der gesamtgesellschaftlichen Verantwortung“, sagte der Mediziner unmittelbar nach der Injektion. Gut 20 Minuten musste er überwacht werden, dann konnte Gößl wieder seinen normalen Aufgaben nachgehen.
„Ich war ein bisschen müde danach, aber das war schon alles.“
Für die Kreisklinik war es am Montag der Auftakt einer Reihe von Impfungen, die in den kommenden Tagen und Wochen noch folgen werden. „78 Impfdosen stehen uns für diese Woche zur Verfügung – und in der kommenden Woche weitere 78“, sagte Klinik-Direktor Martin Rederer. Da zwei Impfungen in einem Abstand von drei Wochen erforderlich seien, seien die ersten 234 Impfungen in mehreren Wochen durch.
Verpflichtet wird niemand
Grundsätzlich werde in der Klinik nur das rund 400-köpfige Personal geimpft, „vom Arzt bis zum Hausmeister“, erklärte Rederer. Eine Impfpflicht gelte wie für die übrige Bevölkerung nicht, die Patienten jedoch müssten das Impfzentrum im Landratsamt aufsuchen.
Damit in der Klinik das Prozedere möglichst schnell vonstattengeht, werden die Impfungen im Fünf-Minuten Takt verabreicht. Zwei Stunden täglich sind dafür anberaumt – und binnen 120 Stunden müsse der Impfstoff verbraucht werden. Bei Temperaturen von zwei bis acht Grad Celsius lagert das Vakzin vor Gebrauch sicher in einem kleinen Kühlschrank. „Der Impfstoff ist am Freitag im Testzentrum angekommen und am Montag wurden wir damit beliefert“, erklärte Rederer.
Zu den Klinik-Beschäftigten, die sich gleich Montag hatten impfen lassen, gehört auch Tanja Seppenhauser aus der Endoskopie-Abteilung. Sie fühle sich „ganz normal, wie immer“, berichtete sie nach dem vollzogenen Akt.
Noch schneller war Dr. Wolfgang Sieber, Chefarzt der Inneren Medizin: „Ich hatte mich schon am Samstag vor einer Woche in Regensburg impfen lassen“, sagte er. Schließlich wollte der Chefarzt von der ersten Stunde an wissen, ob der Impfstoff von Biontech/Pfizer Nebenwirkungen mit sich bringe. Aber auch Sieber konnte nichts Ungewöhnliches feststellen: „Ich war ein bisschen müde danach, aber das war schon alles“, berichtete er.
Wie Rederer erklärte, seien in der Klinik diejenigen Beschäftigten zuerst mit der Impfung an der Reihe, die mit den Covid-Patienten im direkten Kontakt stehen. Es handele sich um „extra zugewiesenes Personal“, das die Patienten in einer abgeschlossenen Isolier-Station betreue. Aktuell seien drei Betten auf der Isolier-Station von Covid-Patienten belegt.
Ein Besuch bleibt möglich
Auch für die Besucher gelten erhöhte Vorsichtsmaßnahmen: Wer die Klinik betritt, der muss zunächst ein Screening und einen Fiebertest über sich ergehen lassen. Zudem bekommt jeder Besucher einen Mund-Nasen-Schutz ausgehändigt, ebenso ist eine Registrierung Pflicht. „Anders als viele Krankenhäuser sind wir nicht zu einem Besuchsverbot übergegangen. Die Besuchszeit ist allerdings auf eine Stunde beschränkt und es darf immer nur eine Person einen Patienten besuchen“, sagte Rederer. Sollten zwei Patienten auf einem Zimmer liegen, dann darf nur einer von beiden zeitgleich Besuch empfangen. „Anders wäre das mit den gültigen Abstandsregelungen nicht zu machen“, erklärte Rederer.
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