Regensburg
JU-Umfrage: 80 Prozent für Hol-System

Die Junge Union hat Landkreisbürger befragt, ob sie sich eine andere Form der Entsorgung wünschen. Das Ergebnis ist deutlich.

06.05.2021 | Stand 16.09.2023, 2:52 Uhr
Die Mehrheit der Umfrageteilnehmer wünscht sich ein Hol-System im Landkreis Regensburg. −Foto: Marijan Murat/dpa

„Über 80 Prozent der Landkreisbürger wünschen sich ein Holsystem für Verpackungsmaterialien“, fasst JU-Vorsitzender und Kreisrat Florian Hoheisel das Zwischenfazit zurlandkreisweiten Umfrageaktionder politischen Nachwuchsorganisation der CSU zusammen. 8500 Bürger aus dem ganzen Landkreis haben sich laut einer Pressemitteilung der Jungen Union (JU) in den vergangenen dreieinhalb Wochen auf digitalem oder analogen Wege an der Aktion beteiligt.

Rückmeldungen aus allen 41 Gemeinden

Rückmeldungen erfolgten aus allen 41 Gemeinden des Landkreises, allein in Regenstauf konnte die dortige Ortsvorsitzende der Jungen Union, Katja Schmidbauer, etwa 1000 Umfrageteilnahmen registrieren. Aber auch in Laaber gab es mit über 400 Rückmeldungen ein sehr großes Interesse an der Umfrage. Der Slogan der noch andauernden Initiative „Ihre Meinung ist nicht für die Tonne! - Politik für die Bürger mit den Bürgern“, gehe voll auf.

Die Bewohner des Landkreises hätten bis dato mit einer Tonnen-Lösung, für welche sich in Summe rund 52 Prozent der Befragten aussprechen, einen klaren Favoriten. Für eine Gelbe Tonne votierten 35,5 Prozent und für eine Wertstofftonne 16,4 Prozent. Anzumerken ist an dieser Stelle, dass die Wertstofftonne im Vergleich zur gelben Tonne neben der Entsorgung von Verbund- und Verpackungsmaterialien zusätzlich auch für Metalle oder Plastik geeignet ist. Für den gelben Sack sprachen sich 28,4 Prozent und für dasBringen der Verpackungsmaterialien wie bisher an den Wertstoffhofstimmten 19,7 Prozent der Umfrageteilnehmer.

Die Frage, ob bei einem Holsystem (gelbe Tonne, Wertstofftone, gelber Sack) der Vorsatz zu einer nachhaltigeren und effektiveren Mülltrennung bei den Bürgern bestehen würde, bejahten mit 66,3 Prozent zwei von drei Umfrageteilnehmern. Immerhin rund 45 Prozent der Befragten könnten sich eine Anhebung der Restmüllgebühren im Zuge der Einführung eines Holsystems für Verpackungsmaterialien vorstellen.

„Mülltourismus“ in die Stadt und andere Landkreise

Die mehr als 1600 Anregungen und Mitteilungen zur Umfrage haben ergeben, dass viele Bürger Wertstoffmüll direkt in Regensburg oder sogar in benachbarten Landkreisen entsorgen würden, wodurch „Mülltourismus“ entstünde, der laut JU nicht im Sinne der Abfallwirtschaft sein könne. Ein anderer Personenkreis sieht die Öffnungszeiten der Wertstoffhöfe kritisch, die besonders für im Schichtdienst tätige Arbeitnehmer schwierig zu handhaben sein. Die ländliche Infrastruktur des Landkreises setze zudem fast zwingend voraus, dass für die Entsorgung innerhalb des Landkreises ein Kraftfahrzeug zur Verfügung steht.

Weiter ergaben die Rückmeldungen der Umfrageteilnehmer, dass Alleinerziehende oder Personen, die einen Angehörigen pflegen müssen, sich einer großen Belastung ausgesetzt sehen, wenn sie den getrennten Wertstoffmüll fachgerecht zu den Entsorgungsstellen bringen müssen. Familien setzen bei der Nutzung des Wochenendes andere Prioritäten und so würden im Umkehrschluss viele Wertstoffe in den Restmülltonnen entsorgt.