Gesundheit
KAB für Erhalt kleiner Kliniken

Der Kreisverband beschäftigte sich mit der Zukunft der Krankenhäuser. Stierstorfer: Raum Regensburg ist gut versorgt.

05.11.2021 | Stand 15.09.2023, 23:19 Uhr
Kreisklinik Wörth stärkt Kompetenzen. −Foto: Foto: Presse Sollfrank/Foto: Presse Sollfrank

Die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) von Stadt und Landkreis Regensburg befasste sich mit der Zukunft der ländlichen Krankenhäuser. Aktueller Anlass war laut Christoph Aisch, Kreisvorsitzender der KAB Regensburg-Land, die Diskussion um die Schließung des Krankenhauses Roding. Die Landtagsabgeordnete Sylvia Stierstorfer wies zunächst auf die gute Situation im Raum Regensburg hin. Trotz Schließungen von Krankenhäusern seien Stadt und Landkreis Regensburg gut versorgte Gebiete. „Im Krankenhaus Wörth planen wir sogar einen Bettenausbau und stärken damit ein Krankenhaus in ländlicher Region“, sagte Stierstorfer. Auch die Post-Covid-Ambulanz im Klinikum Donaustauf stärke den ländlichen Raum.

„Wir sind im Raum Regensburg verhältnismäßig gut aufgestellt. Da gebe ich Ihnen recht. Aber zum einen ist die KAB eine solidarische Gemeinschaft, die sich auch über die Landkreisgrenzen hinweg für dieses wichtige Thema engagiert und zum anderen sind trotz der guten Versorgung in Regensburg die Folgen auch hier spürbar. Die Wartezeiten für planbare Eingriffe und Untersuchungen sind auch in den Regensburger Krankenhäusern mittlerweile erschreckend lang“, erklärte Albert Herold, Kreisvorsitzender aus dem Stadtgebiet Regensburg.

Bei kritischen Nachfragen zur Krankenhausfinanzierung durch Fallpauschalen verwies Stierstorfer auf die Bundesregierung: „Die Struktur der Gesundheitsreform und die Fallpauschalenfinanzierung ist Bundesangelegenheit. Aber wir in Bayern halten das System der Fallpauschalen für verbesserungswürdig.“

Man habe Vorschläge zu anderen Finanzierungsarten gemacht. Darüber hinaus habe Bayern auf den Investitionsbedarf der Krankenhäuser reagiert und 28 Prozent mehr Geld im Haushalt für Investitionen veranschlagt. „Das soll auch im kommenden Jahr so gehalten werden.“

Im weiteren Verlauf der Diskussionen machte die Landtagsabgeordnete auch ihren Standpunkt gegenüber der Bertelsmann Studie klar: „Ich kann nicht verstehen, wie man zu dem Ergebnis kommt, dass wir zu viele Krankenhäuser haben sollen.“ Sowohl im AOK Report 2018 als auch in einer Studie der Bertelsmann Stiftung wird die Stilllegung von Kliniken mit weniger als 500 Betten gefordert. Die Argumente: Kleinen Häusern mangelt es an Qualität und Anfahrtswege verlängern sich durch Schließungen nicht drastisch.

„Im Prinzip müsste es im Gesundheitsbereich genauso sein, wie bei der Feuerwehr“, meinte Maria Beer, die Kreisvorsitzende der KAB Regensburg Land zum Schluss der Diskussion, „Da löst man eine örtliche Feuerwehr ja auch nicht auf, weil es ein halbes Jahr nicht gebrannt hat, sondern man hält die Finanzierung vor – eben für den Fall, dass es brennt.“