Aufgrund der Corona-Pandemie musste das große Fest, anlässlich der 100 Jahre Soldaten- und Kriegerwallfahrt auf den Maria-Hilf-Berg in Beratzhausen, ausfallen. In Vergessenheit gerät der Beginn dieser Tradition trotzdem nicht, dank uralter Texte, die damals, vor 100 Jahren, von Zeitzeugen verfasst wurden. Alfons Kollmer, der Vorsitzende der Hemauer Soldaten- und Kriegerkameradschaft, ist beeindruckt. „Das war damals ja eine ganz andere Zeit“, sagt er. Der erste Weltkrieg sei gerade einmal drei Jahre zurückgelegen und viele Wallfahrer kamen selbst erst aus dem Krieg zurück, oder haben dort geliebte Menschen verloren. „Deshalb war die Frömmigkeit damals groß“, so Kollmer. Ein Blick in einen Zeitungsartikel von damals bestätigt das. Die Wallfahrt der Kriegervereine auf den Mariahilfberg sei eine „machtvolle religiöse Kundgebung gewesen“, ist dort zu lesen.
Auch von einer schier endlosen Prozession und einem prächtigen Marienbild als Weihegeschenk ist die Rede. Waren es damals noch Tausende Teilnehmer, sind es heute um einiges weniger. Die Bedeutung bleibt aber. „Bei den Soldaten gab es eine besondere Marien-Verehrung“, weiß er. Die ist auch heute noch wichtig, allerdings aus anderem Grund. „Heute bitten wir nicht mehr um die eigene gute Heimkehr aus dem Krieg, sondern um den Erhalt des Friedens“, sagt er. Seit 1961 ist es der Jura-Kreisverband Parsberg, der die Krieger-Wallfahrt zur Maria-Hilf-Kirche im zweijährigen Rhythmus organisiert. Vor zwei Jahren konnte die seither 30. Wallfahrt in der jüngeren Zeit gefeiert werden. Die diesjährige Wallfahrt konnte wegen Corona nicht stattfinden. In einer Ausschusssitzung des Jura-Kreisverbandes wurde nun aber beschlossen, die Wallfahrt im Mai 2022 wieder durchzuführen und dann den Zweijahres-Rhythmus beizubehalten, teilt Alfons Kollmer mit. Bei Kollmer, der zugleich Jura-Kreisgeschäftsführer ist, ist anlässlich der 30. Wallfahrt seit 1961 eine 84-seitige Broschüre von Ehrenmitglied Franz Huber zum Preis von 15 Euro erhältlich. (lds)
