Polit8ik
Kunstminister hatte ein offenes Ohr

Der bayerische Kultusminister Bernd Sibler besuchte Sünching – und nahm einige Anliegen mit nach München.

06.09.2021 | Stand 16.09.2023, 0:37 Uhr
Der bayerische Staatsminister für Wissenschaft und Kunst, Bernd Sibler (M.), trug sich ins Goldene Buch der Gemeinde ein. −Foto: Yvonne Weigl

Nicht jeden Tag kommt ein bayerischer Minister nach Sünching. Auf Einladung des CSU-Ortsverbands stellte der Staatsminister für Wissenschaft und Kunst, Bernd Sibler, zusammen mit MdB Peter Aumer das Wahlprogramm vor, aber er hörte sich auch die Fragen der Zuhörer an unter einer prächtigen Linde und den neugierigen Blicken eines klappernden Storchenpaars, das auf dem Brennereiturm über der Szenerie thronte.

Eine wirklich besondere Kulisse ermöglichte der Hausherr, Baron Johann Carl von Hoenning o’Caroll zusammen mit seiner Tochter, Gräfin Antoinette von Schaesburg, im Hof des Schlosses von Sünching. Auch Bürgermeister Robert Spindler (FUW) hatte sein Anliegen an den Minister: Es könne nicht sein, dass Landwirte noch mit 50 bis 60 Prozent besteuert werden, wenn sie beispielsweise für Radwege Flächen zur Verfügung stellen. Ein Wegfall dieser hohen Besteuerung würde vieles erleichtern: „Damit wäre auch die Abgabe von Grundstücksflächen einfacher. Denn wir Bürgermeister müssen mit den Grundstückseigentümern verhandeln und ausbaden, was die Regierenden vorschreiben.“

Markus Maltry, Vorstand der CSU in Sünching, hatte noch etwas anderes auf dem Herzen. Die Sanierung der Moritzkirche, die direkt an das Altenheim der Caritas angrenzt. Da die Caritas laut Maltry beim Erwerb des Grundstücks für das Altenheim nicht die Baulast übernehmen und somit für Sanierungsarbeiten an der Kirche verantwortlich gemacht werden wollte, wurde diese mit einem anschließenden Park mit rund 4000 Quadratmetern herausgemessen. Nun wolle die Fläche der Landkreis an einen Investor verkaufen, was Maltry sauer aufstößt, werde die Grünfläche doch seit Jahrzehnten von den Senioren für ihren Spaziergang genutzt .

Baron von Hoenning o’Carroll freute sich über die Zusage Aumers, dass er sich dafür einsetzen werde, die wissenschaftliche Aufarbeitung und die weitere Sanierung des Schlosses durch Bundesmittel zu fördern. Angesichts so viel gelebter Traditionen, Kultur und wissenschaftlicher Erfolge,räumte Sibler ein, dass es schlimmere Schicksale gebe, als Minister in Bayern zu sein. (lwy)