Mutterschutz
Landrätin übergibt die Amtsgeschäfte

Im Oktober erwartet die Regensburger Landrätin ihr zweites Kind. Bevor ihr Stellvertreter übernimmt, zog sie Halbzeitbilanz.

13.09.2016 | Stand 16.09.2023, 6:49 Uhr
Landrätin Tanja Schweiger überreicht Willi Hogger die Unterschriftenmappen. −Foto: Krenz

Babyglück im Hause Schweiger. Die Regensburger Landrätin ist im 9. Monat schwanger und vereinbart scheinbar mühelos Familie und Politik. Sie und ihr Lebensgefährte Hubert Aiwanger, Bundes- und Landesvorsitzender der Freien Wähler, sowie der knapp vierjährige Laurenz freuen sich mächtig auf den Nachwuchs. Zwar hat die 38-Jährige noch einige wenige öffentliche Auftritte zu bewältigen – die Weichen sind aber schon auf Mutterschutz gestellt.

„Ab Oktober übernimmt mein Stellvertreter Willi Hogger meinen Schreibtisch“, erklärt Tanja Schweiger beim Pressetermin. Schließlich ist der ehemalige Bürgermeister von Laaber und kampferprobte Kommunalpolitiker der Freien Wähler der gewählte Stellvertreter. Den Zeitpunkt für das zweite Kind hat Schweiger ganz bewusst gewählt. „Ich habe zwei Jahre intensiv gearbeitet, damit meine Person und das Amt gut zusammenpassen. Ich bin zuversichtlich, dass während meiner Abwesenheit alles reibungslos klappt.“

Wiedereinstieg Schritt für Schritt

Viele Vorhaben sind auf den Weg gebracht, die Abteilungen im Landratsamt funktionieren und auch das Vorzimmer der Landrätin kann in der Übergangsphase einiges regeln, erklärt die Landkreischefin. „Ich bin froh, mit Hogger eine Person als Stellvertreter zu haben, auf den ich mich einhundertprozentig verlassen kann“ – was auch für die Verwaltungsspitze in der Behörde gelte. Jeden Tag wird Willi Hogger zwar nicht im Dienstgebäude an der Altmühlstraße anzutreffen sein – aber immer dann, wenn es nötig ist.

Wie lange der Landkreis auf seine Landrätin verzichten muss, kann die 38-Jährige noch nicht voraussagen. Alles zwischen dem achtwöchigen Mutterschutz nach der Geburt bis hin zur zwölfmonatigen Elternzeit ist für Schweiger denkbar. „In diesen Leitplanken bewege ich mich“. Schon beim Sohnemann Laurenz, der übrigens im Oktober 2012 auf die Welt kam, während die Pettendorferin noch als Landtagsabgeordnete tätig war, geschah der Wiedereinstieg Schritt für Schritt. Erst drei, vier Monate nach der Geburt hat Tanja Schweiger Termine wahrgenommen und sich dann langsam gesteigert.

Die Ankündigung ihres zeitlich befristeten Ausstiegs aus der Landkreispolitik nutzte sie, um eine positive Halbzeitbilanz zu ziehen. Ausgehend von der Kreistagssitzung im März, bei der ein Rekordhaushalt von 206 Millionen Euro verabschiedet wurde, gab die Landrätin einen aktuellen Sachstand darüber, was bisher an Projekten umgesetzt, bzw. welche Maßnahmen im laufenden Jahr und darüber hinaus noch realisiert werden.

Bildung wird groß geschrieben

Im Bereich der wichtigsten Bauprojekte und Infrasturkurmaßnahmen erwähnte sie dieErweiterung des Gymnasiums Lappersdorf, die Generalsanierung des Gymnasiums Neutraubling, die Errichtung einer Sporthalle für die Realschule Neutraubling, die geplante Sanierung der Regenstaufer Realschule, den Neubau des Kreisbauhofs im Gewerbegebiet Barbing/Mintraching, den Umbau des Landratsamts sowie dieNeustrukturierung der Wörther Kreisklinik.

Straßenbauprojekte und die Verkehrsplanung im Landkreis waren weitere Themenschwerpunkte. „Der Öffentliche Personennahverkehr ist ein weiterer Pluspunkt“, so Schweiger. Die neue RVV-App zur Fahrgastinformation sei ein praktikabler Ratgeber. Rund um Regensburg habe man einen Verbund, um den uns viele Landkreise beneiden würden.

Auch in Sachen Breitbandausbau und E-Mobilität mache der Landkreis eine gute Figur. Die Landrätin verwies auf das inzwischen flächendeckende Ladesäulennetz, das E-Carsharing in Zusammenarbeit mit den Gemeinden sowie den Energieentwicklungsplan.

Weitere Punkte der Halbzeitbilanz waren die Erarbeitung eines Aktionsplans Inklusion und Demografie sowie eines seniorenpolitischen Gesamtkonzepts.Als gelungen bezeichnete die 38-Jährige die Einsetzung des Jugendkreistags. „Viel passiert ist auch im kulturellen sowie im Ehrenamtsbereich“, führte Tanja Schweiger aus. Die Wiederbelebung von „Kultur in alten Mauern“, das LandKulturForum, der Ausbau der Freiwilligenagentur, die Förderung der Vereinsschule im Landkreis oder die Einführung der Ehramtskarte sind dafür nur einige Beispiele.

Wichtiger Arbeitgeber der Region

Großen Wert legt die Landkreischefin zudem auf die Positionierung des Landratsamts als Arbeitgeber der Region. Immerhin 600 Mitarbeiter beschäftigt die Behörde. „Da ist es auch ein wichtiger Ansatz, sich gut aufzustellen, um die Aufgaben der nächsten Jahre und Jahrzehnte gut bewältigen zu können.“

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