Kurioser Fund
Leiche in der Donauschleuse bei Geisling stellt sich als Jacke voll totem Fisch heraus

24.06.2022 | Stand 24.06.2022, 7:20 Uhr
An dieser Stelle an der Donauschleuse Geisling zog die Feuerwehr den unappetitlichen Fund an Land. −Foto: Stefanie Sperl

Eine im Wasser treibende Jacke bei Geisling wirkte zunächst wie eine menschliche Leiche. Doch als Polizisten das Kleidungsstück öffneten, machten sie einen kuriosen Fund.



Kurioser Einsatz für die Feuerwehr an der Donauschleuse bei Geisling: Die Kameraden waren am Dienstagmittag angerückt, weil im Wasser eine menschliche Leiche zu treiben schien. Bei der Bergung stellte sich jedoch heraus: Bei dem Objekt handelte es sich um etwas ganz anderes.

Verwesungsgeruch lag in der Luft

Nach Angaben der Polizeiinspektion (PI) Wörth an der Donau hatten Mitarbeiter der Schleuse die Einsatzkräfte alarmiert. Zu sehen war eine im Wasser treibende Regenjacke, deren Ärmel aufgeschwemmt war. „Außerdem lag Verwesungsgeruch in der Luft und Fliegen schwirrten herum“, sagt Stefanie Sperl, Gruppenführerin der Freiwilligen Feuerwehr Geisling. Der Verdacht lag nahe: In der Jacke stecke ein menschlicher Torso.

Zusammen mit Helfern der Feuerwehr Mintraching und der Wasserwacht zogen die Einsatzkräfte das Bündel an Land. „Dann ist uns schon der Fischgeruch aufgefallen“, sagt Sperl.

Als die Polizei die schwarze Jacke öffnete, präsentierte sich eine unappetitliche Überraschung: Im Inneren moderten Teile eines großen Fischs vor sich hin. „Wahrscheinlich ein Waller“, vermutet Sperl – das hintere, rund 40 Zentimeter lange Teil sei noch einigermaßen zu erkennen gewesen.

Rätsel um den kuriosen Fund

„Wir sind am Ende froh, dass es nur sowas war“, sagt die Feuerwehrfrau. Rätsel gibt der Fund dennoch auf: Hat sich der lebende Wels in dem Treibgut verheddert? Wurde das tote Tier in die Jacke gestopft? Wollte ein Scherzbold wem auch immer gar eine mafiöse Botschaft à la „Der Pate“ übermitteln?

Josef Neft, stellvertretender Dienststellenleiter der PI Wörth, schließt so etwas aus. „Wir haben keinen Verdacht auf eine Straftat oder Ordnungswidrigkeit“, sagt er.

„Es gibt dort auch ständige Wasser- und Strudelbewegungen“, gibt Neft zu bedenken. Möglicherweise habe sich der Kadaver einfach in dem Kleidungsstück verfangen, erwägt er. Vorgefallen sei so etwas jedenfalls bislang noch nicht. Die Geschichte, wie der Wels in die Jacke kam, bleibt also ungeklärt.

− jh