Umwelt Neue Strategie für Grundwasser nötig
Der Landkreis gibt ein landwirtschaftliches Bewässerungskonzept in Auftrag.

Regensburg.Mit einem Bewässerungskonzept soll untersucht werden, ob im südöstlichen Landkreisgebiet der dortige Bewässerungsbedarf für landwirtschaftliche Kulturen und im Gemüsebau mit dem zur Verfügung stehenden Wasservorkommen in Einklang gebracht werden kann – vor allem in Trockenzeiten. Ein weiterer Punkt ist die Frage, ob eine Strategie entwickelt werden kann, die den Belangen der Landwirtschaft ebenso entspricht wie denen der Wasserwirtschaft. Der Kreisausschuss stimmte in seiner jüngsten Sitzung zu, dass der Landkreis bei einem Fachbüro ein solches Konzept in Auftrag gibt.
Wegen des Temperaturanstiegs und der längeren Trockenzeiten hat die Landwirtschaft nach Angaben des Landratsamts in den vergangenen Jahren verstärkt höhere Wassermengen im südöstlichen Landkreis verbraucht. Nachdem aber die Grundwasserneubildung die Entnahmemengen nicht mehr – wie vor 2001 – kompensieren kann, hat das Landesamt für Umwelt bereits wurde in den zwei vergangenen Jahren versucht, durch restriktivere Auflagen in neuen wasserrechtlichen Erlaubnissen eine Wasserersparnis zu erreichen.
Das Wasserwirtschaftsamt Regensburg und das Landratsamt sehen daher die grundsätzliche Notwendigkeit, die künftige Grundwasserentnahme im südöstlichen Landkreis zu regeln, um den Erhalt des Grundwassers gewährleisten zu können. Das Konzept soll Aussagen dazu liefern, ob für ein definiertes Gebiet im Bereich der Schwerpunktbewässerung im Landkreis ein nachhaltiges, umweltverträgliches und wirtschaftliches Bewässerungssystem errichtet und betrieben werden kann. Außerdem soll das Konzept einen Beitrag leisten, den Zielkonflikt zwischen einem schonenden Umgang mit Trinkwasservorräten auf der einen und einer auf ein ausreichendes Wasserangebot angewiesenen Nahrungsmittelproduktion auf der anderen Seite aufzulösen.
Für die Erstellung des Bewässerungskonzeptes wird von einer Projektdauer von mindestens zwei Jahren ausgegangen. Die Kosten von etwa 200000 Euro können vom Freistaat Bayern bis zu 75 Prozent bezuschusst werden. Im südöstlichen Landkreis nutzen Landwirte das Grundwasser aus dem Gäubodenbereich durch circa 1800 Brunnen mit einer genehmigten Jahresentnahme von bis zu 5,5 Millionen Kubikmetern.
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