Diözese Regensburg
Obertraubling trauert um Karl Span – er war einer der ersten Ständigen Diakone

07.12.2022 | Stand 15.09.2023, 2:36 Uhr
So kannten die Gläubigen der Pfarrei Obertraubling ihren Diakon Karl Span seit 49 Jahren in der Verkündigung des Evangeliums. −Foto: Karl Matok

Eine große Trauergemeinde und die Kinder mit Familie haben dem im Alter von 94 Jahren verstorbenen Diakon in Ruhe Karl Span die letzte Ehre erwiesen. Das Requiem in der Pfarrkirche St. Georg zelebrierte Pfarrer Helmut Brunner zusammen mit Prälat Hermann Hierold und ständigen Diakon Sebastian Aichner. Die musikalische Umrahmung oblag dem Kirchenchor.

Pfarrer Brunner sagte in der Traueransprache, Karl Span habe als Familienvater und Diakon im Dienst der Kirche stets Dankbarkeit gegenüber Gott und den anvertrauten Menschen empfunden. Er sei den Menschen aus einer tiefen Glaubensfreude heraus begegnet und habe auf diese Weise viele Spuren in seiner Familie, in der Diözese Regensburg und in der Pfarrgemeinde hinterlassen.

Der Lebensweg von Karl Span begann am 2. Oktober 1928 in Eger/CS als Kind der Eheleute Karl und Emma Span. Dort wuchs er zusammen mit dem Bruder Franz auf. 1934 wurde er in Eger eingeschult. Im Januar 1944 während des 2. Weltkrieges wurde die Schulzeit durch die Einberufung zum Militärdienst bei der Flugabwehr abrupt beendet. Am 3. Januar 1946 kam der Verstorbene von Eger nach Regensburg, wo er zunächst eine Bäckerlehre machte und später die Meisterprüfung ablegte. Bei einem Besuch der Großmutter in Hessen lernte er seine Frau Marianne Deisinger kennen, die er 1953 in Oberwiddersheim heiratete. Die beiden hatten fünf Kinder.

1960 trat Span in den Dienst der Diözese Regensburg als Sekretär für den Aufgabenbereich Diaspora-Miva von Pater Schultes. Später entwickelte sich daraus das Bonifatiuswerk. Span fungierte hier als Geschäftsführer für die Diözesen Regensburg, Passau und Eichstätt. 1968 baute sich die Familie ein Eigenheim in Obertraubling.

Mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil wurde der Dienst des Ständigen Diakonats ermöglicht. Der Verstorbene war einer der ersten Absolventen des neu errichteten theologischen Fernstudiums und wurde 1973 als einer der ersten Ständigen Diakone in der Diözese Regensburg durch Bischof Rudolf Graber geweiht. Der Dienst am Wort Gottes, die Spendung des Sakraments der Taufe, die Feier von Trauungen und Trauerfeiern, das Spenden der Krankenkommunion und die Gestaltung von anderen liturgischen Feiern hätten ihn stets mit großer Freude erfüllt, sagte Brunner. Die Zusammenarbeit mit den jeweiligen Ortspfarrern Georg Ruhland, Hermann Hierold, Franz Ferstl, Bernd Philipp und Helmut Brunner sowie den Mallersdorfer Schwestern im Bruder Konrad-Haus war stets von großer Wertschätzung geprägt.

1995 verlieh ihm Bischof Manfred Müller die Wolfgangs-Medaille. Der Pilsener Bischof Frantisek Radkovský ehrte ihn 2003 für seine Verdienste beim Aufbau des neuen Bistums Pilsen. 2013 bedankte sich die Pfarrei Obertraubling bei Diakon Karl Span anlässlich des 40-jährigen Weihejubiläums mit einem Festakt.

Von 2013 bis 2015 pflegte Karl Span seine Frau Marianne nach einem Schlaganfall, bis sie 2015 starb. 2017 ließen auch seine Lebenskräfte allmählich nach, so dass er im Caritas Alten- und Pflegeheim Elisabethinum in Regensburg ein neues Zuhause fand. Um Karl Span trauern seine fünf Kinder, zehn Enkel und 14 Urenkel.

− lok