Forstwirtschaft
Pentling setzt auf naturnahe Waldpflege

Die Gemeinde Pentling verfügt über knapp drei Hektar Waldflächen und zählt damit zu den kleinen Waldbesitzern in der Region.

15.05.2021 | Stand 16.09.2023, 2:57 Uhr
Josef Eder
Förster Martin Faltermeier beim Waldbegang. −Foto: Josef Eder/Josef Eder

Der Waldbesitz erstreckt sich über sieben Teilflächen in den Gemarkungen Matting und Hohengebraching. Die größte Waldfläche „Feilbrunn“ mit 0,86 Hektar befindet sich in der Gemarkung Hohengebraching bei Niedergebraching. Zumeist handelt es sich um Mischwälder mit einer Altersstruktur von mehr als 80 Jahren. Sie bestehen aus Eiche, Buche und Kiefer.

Förster Martin Faltermeier vom zuständigen Forstrevier Nittendorf erläuterte im Vorjahr bei einer Gemeinderatssitzung den Waldpflegeplan der gemeindlichen Waldgrundstücke. Bisher wurden die Flächen natürlich belassen, der Bauhof führte nur Verkehrssicherungsmaßnahmen durch. Jetzt konnten sich bei einem Waldbegang interessierte Räte informieren.

Die Waldfläche Feilbrunn war früher eine sogenannte Hutfläche, auf der die Dörfler ihre Tiere beweideten. Sie ist ein sogenannter „Sauwald“, da viele alte Eichen bzw. Buchen dort stehen. Diese Früchte waren früher als Futter bei der Schweinemast beliebt. Ein Einschnitt durchzieht das Waldstück, der einmal der Fahrweg war. Heute ist ein Wirtschaftsweg zwischen Wald und Feldern vorhanden. Ein weiterer fast nicht mehr existierender Weg ist auf der gegenüberliegenden Seite des Baumbestandes in den Flurkarten eingetragen. Faltermeier schlug vor, diesen Weg zu entwidmen, damit die Verkehrssicherungspflicht entfalle.

Der Forstmann zeigte den Kommunalpolitikern mit Bürgermeisterin Barbara Wilhelm an der Spitze an, wo in den nächsten Tagen die Sicherungsmaßnahmen zu erfolgen haben. Bauamtsleiter Thomas Kohlmeier wird den Bauhof beauftragen, die Arbeiten durchzuführen. Der Einsatz einer Hebebühne ist notwendig, weil in den Kronen gefährliches Totholz vorhanden ist. Diese Stämme und auch die, die jetzt zwingend zu entnehmen sind, wurden gekennzeichnet.

Für die Periode nach der Brut- und Vegetationszeit schlug Faltermeier weitere pflegerische Arbeiten vor. Die abschirmende Kronendichte verhindert den Aufwuchs von ökologischen Bodenbedeckungen. Buschigere schnell wachsende Sträucher müssen hier und auch an Feldrainen periodisch auf Stock geschnitten werden. Zu Boden gefallenes Totholz sollte vor Ort bleiben. Es diene beispielsweise Hirschkäfern als Heimat und werde von vielen Insekten und heimischen Vogelarten genutzt. Auch Spechthöhlen waren zu sehen. Diese würden, wenn die Vögel ausgezogen sind, vermutlich Fledermäuse nutzen.

Wichtig ist Faltermeier die naturnahe Verjüngung, insbesondere gehe es um den Erhalt der Zukunftsbäume. Abschließend appellierten er und sein Begleiter Forstpraktikant Peter Hofinger, dass im Wald bei Schnittgutentsorgung eine Brennnesselwüste entstehe. Wilhelm meinte: „Im Wertstoffhof kann rund um die Uhr Grüngut angeliefert werden, sodass das hier nicht nötig wäre“. (lje)